Sozial Schwache ausgenutzt, überteuerte Zimmer angeboten – zwei Jahre bedingt für Vermieterin
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Wucher
Schweiz

Sozial Schwache ausgenutzt, überteuerte Zimmer angeboten – zwei Jahre bedingt für Vermieterin

26.01.2023 21:07 - update 27.01.2023 05:43

Baseljetzt

Eine 58-jährige Zürcherin hat kleine Zimmer zu viel zu teuren Preisen vor allem an Asylsuchende vermietet. Jetzt wurde sie zu zwei Jahren bedingter Haft verurteilt.

Das Zürcher Obergericht hat eine Vermieterin wegen gewerbsmässigen Wuchers verurteilt. Die 58-Jährige kassiert eine Freiheitsstrafe von 24 Monaten. Allerdings muss sie nicht hinter Gitter, die Strafe wird bedingt ausgesprochen.

Die Richter sahen es als erwiesen an, dass die Frau bewusst überhöhte Mieten für kleine Zimmer verlangte, wie sie an der Urteilseröffnung am Donnerstag darlegten.

Viele Mieter konnten kaum Deutsch

Ebenso habe sie die Notlage der sozial Schwachen ausgenützt. So hätten viele der 42 Mieter kaum Deutsch gesprochen und die meisten waren Asylsuchende oder vorläufig aufgenommene Geflüchtete, wie der vorsitzende Richter ausführte. Auf dem normalen Wohnungsmarkt hätten diese Personen kaum eine Chance gehabt.

Auch für den teils desolaten hygienischen Zustand in einer Wohnung sei die Frau verantwortlich gewesen. Die Aussagen vieler Mieter stützten diese Einschätzung.

Im Gegensatz zur ersten Instanz, dem Bezirksgericht Zürich, belässt es das Obergericht bei einer bedingten Freiheitsstrafe. Das Bezirksgericht hatte die 58-Jährige noch zu 33 Monaten Gefängnis verurteilt. 11 davon hätte sie absitzen müssen. (sda/mal)

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