SP demonstriert Stärke – Denkzettel für die Grünen
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Regierungsratswahl
Basel-Stadt

SP demonstriert Stärke – Denkzettel für die Grünen

03.03.2024 18:09
Philippe Chappuis

Philippe Chappuis

Atici macht im ersten Wahlgang das beste Resultat. Das ist keine grosse Überraschung. Unerwarteter dagegen ist das Resultat von Jérôme Thiriet. Es zeigt: Die Grünen müssen über die Bücher.

Den ersten Wahlgang gewinnt SP-Kandidat Mustafa Atici vor Luca Urgese (FDP). Beide können mit diesem Resultat zufrieden sein. Urgese hat im Wahlkampf Dossiersicherheit und rhetorische Stärke bewiesen, was die Wählenden honoriert haben. Atici, weil er nach der etwas unglücklich lancierten Bundesratskandidatur und der Abwahl als Nationalrat beim dritten Anlauf auf der Siegerseite steht.

Aticis Vorsprung auf Urgese fällt mit rund 4’000 Stimmen deutlich aus. Um das zu drehen, müsste Urgese eine klare Mehrheit all jener, die für Thiriet gestimmt haben, auf seine Seite ziehen. Ein schwieriges Unterfangen. Der erste Basler Regierungsrat mit Migrationshintergrund könnte damit am 7. April Realität werden. Die Stammwählerschaft der SP wird das im zweiten Wahlgang ermöglichen.

Grüne bekommen die Basta-Quittung

Für Jérôme Thiriet, der knapp 15 Prozent der Stimmen geholt hat, muss der Wahlsonntag eine Enttäuschung gewesen sein. Oder vielleicht besser: für seine Partei. Die Grünen hatten 2022 beschlossen, sich von ihrer Bündnispartnerin Basta zu emanzipieren und das Bündnis auf kantonaler Ebene aufzulösen (national besteht es noch).

Dass dieses Manöver seinen Preis haben wird, war klar. Aber jetzt ist auch klar, wie hoch der Preis ist. Ohne die Unterstützung einer Partnerin (sei es SP oder Basta) ist für die Grünen bei Majorzwahlen wenig zu holen.

Und dennoch war es aus Sicht der Grünen richtig, eine eigene Kandidatur aufzustellen. Denn bei den Gesamterneuerungswahlen im kommenden Herbst wird nicht nur die Regierung wiedergewählt. Sondern auch der Grosse Rat. Und dafür haben sich die Grünen bei den Wählerinnen und Wählern am Sonntag in Erinnerung gerufen.

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