Die SP-Fraktion im Grossen Rat von Basel-Stadt will einen Kehrichtspeicher. Damit könnte Energie vom Sommer in den Winter gespeichert werden. Im Sommer sollen Wärmepumpen die Wärmeproduktion übernehmen.

Aktuell liefere die Kehrichtverwertungsanlage das ganze Jahr Energie. Diese decke aber nicht den wechselnden Bedarf, wie die SP in einer Mitteilung vom Montag schreibt. Im Winter müsse zusätzlich Erdgas genutzt werden, während im Sommer überschüssige Wärme ungenutzt abgegeben werde.

Der neue Vorschlag sieht vor, den Abfall im Sommer zu lagern. Dieser könnte dann im Winter verbrannt werden, so die SP. Ein geplanter Speicher auf einer Fläche von 40’000 Quadratmetern könnte die Hälfte des Jahresabfalls aufnehmen und hätte eine Kapazität von 300 Gigawattstunden. Damit wäre er grösser als der Grimsel-Stausee.

Kostengünstige Alternative

Gemäss SP-Grossrat Daniel Sägesser, von dem der Vorstoss stammt, sei die Einlagerung von Kehricht im Vergleich mit anderen Energiespeichern
ausserordentlich günstig: «Die saisonale Speicherung von Energie in Form von unverbranntem Abfall würde rund 2,5 bis 3 Rappen pro Kilowattstunde kosten».

Die KVA würde im neuen System nur noch im Winter als Spitzenlastkraftwerk genutzt, schreibt die SP weiter. In den übrigen Monaten würden Wärmepumpen die Wärmeversorgung übernehmen. Diese könnten mit Solarstrom betrieben werden. So würde der CO2-Ausstoss gesenkt und das Ziel Netto-Null unterstützt.

Auf Anfrage von Baseljetzt teilten die Industriellen Werke Basel mit, dass sie bis 2035 die Fernwärmeproduktion vollständig auf Abwärme und erneuerbare Energieträger umstellen wollen. Dabei arbeitet IWB auch an Konzepten, wie sie die saisonalen Einflussfaktoren bei der KVA bestmöglich zusammenführen kann. Das Ziel sei es, die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Wie genau dies erreicht werden soll, teilte IWB jedoch nicht mit.