SP hält sich ans offizielle Ticket – Grünen-Fraktion noch ohne Wahlempfehlung
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Bundesratswahl
Schweiz

SP hält sich ans offizielle Ticket – Grünen-Fraktion noch ohne Wahlempfehlung

11.03.2025 17:34 - update 11.03.2025 17:35

Baseljetzt

Die SP-Fraktion wird sich bei der Bundesratswahl am Mittwoch ans offizielle Ticket der Mitte-Partei halten. Ob sie Markus Ritter oder Martin Pfister unterstützt, entschied sie zunächst nicht.

Das System der offiziellen Tickets sei eng mit der Konkordanz verbunden, sagte SP-Co-Fraktionschef Samuel Bendahan am Dienstagnachmittag im Bundeshaus: «Es ist Teil dessen, was im Schweizer System gut funktioniert.» Denn es ermögliche eine echte Zusammenarbeit in der Regierung.

Man werde daher einen der offiziellen Kandidaten unterstützen, so der Waadtländer Nationalrat. Am Point de Presse von Bendahan und seiner Co-Fraktionschefin Samira Marti wurde dennoch ein Unbehagen der SP am Wahlvorschlag der Mitte spürbar.

Bendahan verwies explizit auf die Kritik in den vergangenen Wochen, die beiden Kandidaten stünden politisch zu weit rechts. Marti kritisierte insbesondere den Umstand, dass die Mitte keine Frau zur Wahl vorschlägt.

Der Anspruch der Mitte auf den Bundesratssitz sei völlig unbestritten, sagte die Baselbieter Nationalrätin. Dass aber nach der Wahl nur noch zwei Frauen im Bundesrat seien, sei für die SP eigentlich ein staatspolitisches Drama.

Die sozialdemokratische Fraktion wird nach Aussage Martis am Mittwochmorgen weiter über ihre Strategie bei der Bundesratswahl beraten.

Noch kein Entscheid zu Wahlempfehlung

Die Grünen-Fraktion hat nach der Anhörung der beiden Mitte-Bundesratskandidaten noch nicht über eine Wahlempfehlung entschieden. Sie will das erst am Mittwochmorgen machen, kurz vor dem Wahltermin. Das gab Fraktionschefin Aline Trede am Dienstag bekannt.

Die Fraktion habe Markus Ritter und Martin Pfister sehr viele Fragen gestellt, berichtete die Berner Nationalrätin vom Hearing. «Sie haben sie mehr oder weniger zu unserer Zufriedenheit beantwortet.» Dennoch machte Trede kein Hehl daraus, dass ihre Fraktion mit dem Ticket nicht zufrieden sei.

Denn egal, ob Pfister oder Ritter am Schluss das Rennen mache: Nach wie vor sei ein Viertel der Wählenden im Bundesrat nicht vertreten. Hinzu komme die Generationenfrage. «Egal wer gewählt wird: Der Bundesrat ist ein Gremium, in dem alle in denselben acht Jahren geboren sind.»

In der Fraktion habe es eine grosse Diskussion darüber gegeben, weshalb es die drittgrösste Partei nicht schaffe, ein ausgewogenes Ticket zu haben. Auch die Frauen seien im Bundesrat schwächer vertreten. Und «Extrem untervertreten» seien in der Regierung die Themen Klima, Umwelt und Biodiversität.

«Das macht uns Sorgen», sagte Trede. Immerhin hätten die beiden Mitte-Kandidaten den Grünen versichert, dass sie deren Rolle in Klimafragen und beim Fortschritt für das Klima anerkennen würden und ihre Türen für die Grünen offen stünden. «Wir sind die grösste Oppositionspartei in diesem Haus und wollen sie darauf behaften.»

Die Grünen-Fraktion will am Mittwochmorgen entscheiden, ob sie eine Wahlempfehlung abgibt oder nicht. Und auch wenn sie den Mitte-Sitz nicht angreift: Bei nächsten Bundesratswahlen will sie den Anspruch auf einen Sitz im Bundesrat anmelden, wie Trede sagte. (sda/lab)

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11.03.2025 21:17

Thomy

Ja es ist diesmal keine Frau auf dem Mitte Ticket aber Hand auf Herz es muss ja auch nicht immer eine Frau aus der Mitte sein schliesslich war beim letzten SP Ticket auch keine Frau sondern ein Basler und ein Bündner Herr und die SVP hat 2 Sitze und keine gewählteFrau

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