
Spiel und Sport vor Netflix: Kinder nutzen Medien wie vor Corona
Baseljetzt
Sechs- bis Dreizehnjährige nutzen Medien wieder ähnlich wie vor der Pandemie. Das zeigt eine neue Studie der ZHAW in Zürich.
Das Mediennutzungsverhalten von Kindern ist laut einer Studie wieder auf einem ähnlichen Niveau wie vor der Covid-19-Pandemie. Spielen, Sport und soziale Kontakte prägen die Freizeit von Primarschulkindern in der Schweiz. Erst dann folgt mit Gaming eine digitale Tätigkeit, wie die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) am Mittwoch mitteilte.
Gemäss ZHAW-Medienpsychologin Lilian Suter spiegelt sich darin das Bedürfnis nach sozialer Eingebundenheit wider. Dies, nachdem während der Pandemie gewisse Freizeitaktivitäten nicht mehr möglich waren. Im Verlauf der Primarschulzeit erhalte die Mediennutzung allerdings einen grösseren Platz im Alltag der Kinder.
Netflix und Onlinevideos auf Youtube
Knapp die Hälfte aller Kinder schaute jeden oder fast jeden Tag fern. Zunehmend wurden Filme und Serien über Streamingdienste wie Netflix geschaut. Ebenfalls beliebt waren Onlinevideos, vor allem auf Youtube. Zu den beliebtesten Filmen und Serien gehörten Klassiker wie die Harry-Potter-Filme, die japanische Animeserie Naruto und die südkoreanische Dramaserie Squid Game.
Die beliebteste Medientätigkeit war jedoch über alle Primarschulstufen hinweg das Gamen. Die drei Topfavoriten waren hier Minecraft, Roblox und der seit 1992 stetig weiterentwickelte Klassiker Mario Kart.
TikTok, Snapchat und Online-Mobbing
Die Nutzung des Handys nehme mit fortschreitendem Alter zu, hiess es. Ab einem Alter von zehn Jahren besass mehr als die Hälfte der befragten Kinder ein eigenes Handy. Bei den sozialen Netzwerken wurde TikTok am häufigsten genutzt, gefolgt von Snapchat und Instagram.
In der aktuellen Befragung wurden Kinder der 4. bis 6. Klasse zudem erstmals detailliert zu negativen Erlebnissen im Internet befragt. Jedes vierte Kind hatte demnach bereits miterlebt, dass ein anderes Kind online beleidigt wurde, 15 Prozent waren selbst betroffen. Etwa jedes zehnte Kind hatte erlebt, dass ungewollt Bilder oder Videos verschickt wurden. Weitere sechs Prozent wurden online in irgendeiner Form belästigt, wie die ZHAW schrieb.
Rund 1000 Sechs- bis Dreizehnjährige und über 500 Elternteile wurden von den Forschenden zwischen Ende 2021 und Anfang 2022 in der Schweiz für die vierte Ausgabe der Studie in den drei grossen Sprachregionen befragt. (sda/mal)
Feedback für die Redaktion
Hat dir dieser Artikel gefallen?
Kommentare lesen?
Um Kommentare lesen zu können, melde dich bitte an.
Kommentare
Dein Kommentar
Mit dem Absenden dieses Formulars erkläre ich mich mit der zweckgebundenen Speicherung der angegebenen Daten einverstanden. Datenschutzerklärung und Widerrufshinweise