Spontane Gedenkanlässe in Zürich und Genf nach Nawalnys Tod
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Spontane Gedenkanlässe in Zürich und Genf nach Nawalnys Tod

16.02.2024 21:29 - update 16.02.2024 21:30

Baseljetzt

Gegen 300 Menschen haben sich nach dem Tod des russischen Oppositionspolitikers Alexej Nawalny am Freitag in Zürich für einen Gedenkanlass zusammengefunden. Sie machten den russischen Präsidenten Wladimir Putin verantwortlich. In Genf kamen rund 50 Menschen zusammen.

Zu «dringenden Kundgebungen» hatte der Verein Russland der Zukunft – Schweiz in Genf und Zürich kurzfristig aufgerufen, nachdem am Freitag der Tod Nawalnys bekannt geworden war.

In Zürich fanden sich auf dem Europaplatz direkt beim Hauptbahnhof gegen 300 Personen ein. Einige brachten Plakate mit, auf denen neben dem Porträt von Alexej Nawalny dessen Worte «Never give up» («Gib nie auf») standen. «Putin hat Nawalny getötet», hiess es auf einem anderen Plakat.

Diese Botschaft wurde auch von den Teilnehmern in Genf auf dem Platz der Nationen verbreitet. Sie sahen den russischen Präsidenten als «blutrünstigen Mörder». «Ich hätte nicht gedacht, dass Nawalny im Gefängnis sterben würde», sagte eine Frau, die mit den Teams des russischen Aktivisten zusammengearbeitet hatte, zu den Teilnehmenden. «Aber die Kräfte des Staates waren stärker» als die der Zivilgesellschaft, fügte sie hinzu.

In Strafkolonie verstorben

«Die nächsten Tage, Wochen und Monate werden für die Opposition, die Zivilbevölkerung und Russland intensiv sein», hatte der Verein Russland der Zukunft – Schweiz in seinem Aufruf geschrieben.

Der russische Oppositionspolitiker Alexej Nawalny ist nach Angaben der russischen Justiz in der Haft gestorben. Der 47-Jährige sei am Freitag nach einem Spaziergang in seiner sibirischen Strafkolonie zusammengebrochen und habe sofort das Bewusstsein verloren. Wiederbelebungsversuche von Sanitätern hätten keinen Erfolg gehabt.

Auf Nawalny hatte mutmasslich der russische Geheimdienst bereits im August 2020 einen Giftanschlag in Sibirien verübt. In Deutschland, wo Nawalny behandelt wurde, wies ein Labor das schon in der Sowjetunion hergestellte Nervengift Nowitschok nach. Eine Verwicklung, wenn nicht die direkte Anweisung zum Anschlag von Präsident Putin selbst gilt im Westen als sehr wahrscheinlich. (sda/mhu)

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