Stadtquartiere sollen dem Norden des Bahnhofs Pratteln Leben einhauchen
Leonie Fricker
Nördlich des Bahnhofs, wo heute Industrie und Gewerbe Platz finden, sind neue Stadtquartiere geplant. Diese sollen Dynamik in die Gemeinde bringen – und dem «Graben» zwischen Nord und Süd ein Ende setzen.
Status quo in Pratteln: Südlich der Bahngleise wird gewohnt und gelebt. Im nördlichen Teil der Gemeinde findet man hingegen überwiegend Industrie und Gewerbe. Das soll sich in Zukunft ändern, weshalb auf mehreren Arealen gleich neben dem Bahnhof neue Stadtquartiere erbaut werden – auf einer Fläche so gross wie 15 Fussballfelder.
Eins dieser Areale ist die «Zentrale Pratteln» auf dem ehemaligen Coop-Verteilzentrum. Dort sollen Flächen für das Gewerbe, Begegnungszonen und rund 480 Genossenschaftswohnungen Platz finden. Dafür werden rund 250 Millionen Franken investiert. «Das schafft Dynamik, und die Gemeinde kann über die Gleise hinweg in Richtung Norden wachsen», ist Jörg Vitelli, Präsident der Gewona Nord-West, überzeugt.
Dieses Ziel wird auch auf dem naheliegenden und noch grösseren Bredella-Areal verfolgt. «Wir wollen hier Lebensraum schaffen, in dem man nicht nur wohnt, sondern sich gerne aufhält und seine Freizeit verbringen will», sagt der Geschäftsleiter der Bredella AG, Jann Tanner.
Dieses Wochenende fällt gleich neben dem Bahnhof Pratteln in der «Bredella-Village» – einer Zwischennutzung – der Startschuss für die Entwicklung des Areals. Es gibt Freibier und Würste, alle Interessierten sind willkommen, so Jann Tanner. Und das temporäre Eventdorf «Bredella-Village» wird noch eine Weile bleiben. Es soll als Treffpunkt dienen, wo sich die Einwohner:innen austauschen können. «Denn Veränderungen können auch Ängste hervorrufen. Es ist wichtig, dass sich alle Parteien austauschen, und die Leute ihre Ideen mitteilen können», sagt Bredella-Chef Jann Tanner.
Die beiden Stadtquartiere werden in den kommenden Jahren einiges an Wohnraum schaffen. Insgesamt werden rund 3’000 Menschen in den Neubauten leben. Es werden Schulen und Kitas gebaut, und der Bus-Bahnhof wird erweitert. Ausserdem soll eine Unterführung die beiden Stadtteile noch besser miteinander verknüpfen.
All diese Veränderungen seien ein grosses Thema in Pratteln, weiss Gemeindepräsident Stephan Burgunder. «Es gibt Bedenken, auch was den Verkehr angeht. Ihnen müssen wir begegnen und die Leute mitnehmen. Ganz einfach ist das aber nicht.» Doch Stephan Burgunder ist überzeugt: Die beiden Grossprojekte am Bahnhof führen die Gemeinde Pratteln in die richtige Richtung.
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