Starship-Riesenrakete explodiert bei erstem Testflug
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Starship-Riesenrakete explodiert bei erstem Testflug

20.04.2023 16:06 - update 20.04.2023 17:09

Baseljetzt

Die unbemannte Starship-Riesenrakete des US-Raumfahrtunternehmens SpaceX ist bei ihrem erstem Testflug explodiert. Sie hob zwar ab, detonierte aber drei Minuten nach dem Start.

«Als wenn der Flugtest nicht schon aufregend genug gewesen wäre, gab es ein rasches ungeplantes Auseinanderbrechen des ‹Starship› vor der Trennung der Stufen», teilte SpaceX per Kurznachrichtendienst Twitter mit. «Bei so einem Test hängt der Erfolg davon ab, was wir lernen, und der heutige Test wird uns dabei helfen, die Zuverlässigkeit von ‹Starship› zu verbessern.» Das Team werde die Daten des Tests nun ausgiebig auswerten und auf einen nächsten Teststart hinarbeiten.

https://twitter.com/SpaceX/status/1649045802332073986

Das «Starship» war am Donnerstag in Brownsville im US-Bundesstaat Texas zunächst mit viel Feuer und Rauch von der Erde abgehoben. Wenige Minuten später – kurz vor der Trennung der beiden Raketenstufen – war dann aber auf den Live-Bildern zu sehen, wie das Raketensystem zu taumeln begann und schliesslich mit Feuer zerbrach. Eigentlich hätte der Test noch rund 90 Minuten andauern und mit der Landung beider Stufen beendet werden sollen.

https://twitter.com/Atlantic_ally/status/1649047395932717057

«Signifikantes Ergebnis»

Der Chef der US-Raumfahrtbehörde Nasa, Bill Nelson, gratulierte ebenfalls. «Jede grosse Errungenschaft der Geschichte hat ein gewisses kalkuliertes Risiko gebraucht, denn mit grossem Risiko kommen grosse Belohnungen. Wir freuen uns auf all das, was SpaceX lernt, zum nächsten Startversuch – und darüber hinaus.»

Auch von der anderen Seite des Atlantik kam Lob: «Glückwunsch», schrieb Josef Aschbacher, Generaldirektor der europäischen Weltraumorganisation ESA, auf Twitter. «Ein beeindruckender Schritt.»

https://twitter.com/AschbacherJosef/status/1649048837871529994

Der deutsche Astroaut Alexander Gerst schrieb von einem «signifikanten Ereignis für die Zukunft der Weltraumexploration». Das «Starship» werde Menschen weit ins All und auf den Mond bringen. «Um mit am Tisch der Weltraumnationen zu bleiben, brauchen wir EuropäerInnen ebenfalls ein Weltraum-Transportsystem für Menschen!»

https://twitter.com/Astro_Alex/status/1649057933727072256

Soll bis zum Mars reisen

«Starship» – bestehend aus dem rund 70 Meter langen Booster «Super Heavy» und der rund 50 Meter langen ebenfalls «Starship» genannten oberen Stufe – soll bemannte Missionen zu Mond und Mars ermöglichen. Der erste Teststart war eigentlich bereits für Montag geplant gewesen, war dann aber wegen eines Problems mit einem Ventil auf Donnerstag verschoben worden.

Das «Starship»-System ist so konstruiert, dass Raumschiff und Rakete nach Rückkehr auf die Erde wiederverwendet werden können. Die obere Stufe war schon mehrfach alleine getestet worden, dies war aber der erste gemeinsame Flugtest des gesamten Raketensystems.

Das insgesamt rund 120 Meter lange System soll künftig weit über 100 Tonnen Ladung transportieren können. Angetrieben wird die Rakete mit 33 «Raptor»-Triebwerken, die mit flüssigem Methan und flüssigem Sauerstoff betrieben werden. Das System soll im All betankt werden können. Mit dem SpaceX-«Starship» will die US-Raumfahrtbehörde Nasa Astronauten auf den Mond bringen. SpaceX hofft, eines Tages bis zum Mars zu kommen. (sda/mei/jwe)

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