Sponsoring:
Baumann CIEEuro Airport
Steuergelder für Wagencliquen?
©Bilder: Keystone/Montage: Baseljetzt
Auslagen
Fasnacht

Steuergelder für Wagencliquen?

22.02.2023 05:00 - update 22.02.2023 14:28

Natasha Zekry

Wagencliquen haben hohe Auslagen. Nun fordert ein Vorstoss im Grossen Rat, dass ihnen bei der Suche und Finanzierung von Stand- und Bauplätzen geholfen wird.

Die Fasnacht ist teuer. Besonders für die Wagencliquen. Larven, Kostüme und Wurfmaterial kosten eine Wagenclique mit ungefähr sechs Personen rund 4’200 Franken pro Fasnacht. Dazu kommt der Wagenbau, der sich zwischen 3’000 bis 4’000 Franken bewegt. Kommen dann noch die Standkosten unter dem Jahr dazu (circa 170 Franken pro Monat für einen ungedeckten Platz) kostet das eine Wagenclique schnell einmal knapp 10’000 Franken pro Jahr.

SVP-Grossrätin Jenny Schweizer möchte den Wagencliquen künftig finanziell unter die Arme greifen. Der Staat soll sie finanziell entlasten, fordert die Grossrätin in ihrem Anzug «finanzielle Unterstützung für die Basler Fasnachts Wagencliquen und Cliquenwagen von Basel Stadt und ihren Gemeinden.»

Kleine Anzahl Mitglieder

In ihrem Anzug erwähnt Schweizer auch, dass viele Wagencliquen nicht über eine hohe Anzahl an Mitgliedern verfügen, wie eine musizierende Stammclique, und die Kosten so auch nicht besser verteilt werden können. Die Grossrätin erwähnt ausserdem, dass Stammcliquen vom Comité mehr Subventionen erhalten, da dieses pro aktives Mitglied abrechnet.

Wie genau die finanzielle Unterstützung aussehen soll, ist im Vorstoss nicht konkret formuliert. Roger Borgeaud, Obmann Wage IG, wäre aber bereits zufrieden, wenn die Wagencliquen eine gewisse Sicherheit für ihre Wagen erhalten. «Dass wir Wagenbauplätze erhalten, welche finanzierbar sind. Wir brauchen Wageneinstellplätze, wo wir unsere Wagen während des Jahres unterbringen können.» Die Bedürfnisse seien aber je nach Wagenclique sehr unterschiedlich, so Borgeaud. Er schlägt deswegen eine Art Fasnachts-Fonds vor, damit auch auf die einzelnen Bedürfnisse eingegangen werden kann.

Überparteiliche Unterstützung

Unterzeichnet wurde der Anzug von einigen SVP-Mitgliedern. Aber auch von Grossräten von links bis rechts. Unterstützt wird dieser auch vom LDP-Grossrat Raoul I. Furlano. Er hat mit dem Bundesamt für Kultur (BAK) Kontakt aufgenommen um abzuklären, aus welchem Budget eine allfällige Subventionierung bezahlt werden soll. Dies sei aktuell nämlich noch unklar. «Die Fasnacht ist ein Volksbrauch und da sind wir alle mit verantwortlich. Wenn jemand aber keine Fasnacht macht und dann trotzdem Steuern dran zahlen soll, ist das schwierig.»

Er sei nun gespannt, welchen Vorschlag das BAK bringen wird. Denn noch sei völlig unklar, ob der Betrag aus Steuergeldern finanziert werden soll. Dies könnte dann gerade Nicht-Fasnächtler wütend machen, weil einiges an Wurfgeschoss auf dem Boden landet und die Steuergelder so aus dem Wagen geschmissen werden.

«Man muss sich überlegen, wie man das künftig verhindern könnte. Dann ist es vielleicht kein Wurfgeschoss mehr, sondern eher eine Übergabegeschichte, die trotzdem sehr beliebt ist, wie man sieht, vor allem bei Kindern, die ihre Bonbons und ‹Bhaltis› vom Wagen bekommen,» so Furlano.

Feedback für die Redaktion

Hat dir dieser Artikel gefallen?

Kommentare

Dein Kommentar

Mit dem Absenden dieses Formulars erkläre ich mich mit der zweckgebundenen Speicherung der angegebenen Daten einverstanden. Datenschutzerklärung und Widerrufshinweise

22.02.2023 07:15

ReMo61

Die Basler Fasnacht ist Kulturerbe, also sollte dieses auch ohne wenn und aber unterstützt werden. Es gibt in Basel so viele Projekte die mich nicht ansprechen, aber diese unterstützt man.

5 4
22.02.2023 06:54

Naefro

was soll denn das, aber hallo , wo sind wir denn , aber nettes Fasnachtssujet.

6 6

Kommentare lesen?

Um Kommentare lesen zu können, melde dich bitte an.