
Streit über GPS-Tracking: 30 von 93 Fahrerinnen dürfen nicht antreten
Baseljetzt
Bei der Tour de Romandie féminin dürfen fünf Teams nicht teilnehmen, weil sie keine GPS-Chips testen wollen. Unter anderem ist Katarzyna Niewiadoma, die im Vorfeld als Favoritin auf den Gesamtsieg gehandelt wurde, betroffen.
Betroffen sind die Fahrerinnen der Equipen EF Education mit der Schweizerin Noemi Rüegg, Canyon-SRAM mit der als Favoritin auf den Gesamtsieg gehandelten Polin Katarzyna Niewiadoma, Lidl-Trek, Picnic Post-NL und Visma-Lease a bike. Sie alle starteten nicht zur 1. Etappe, einem 4,4 km langen Einzelzeitfahren von Huémoz nach Villars-sur-Ollon. Das Peloton verlor somit 30 der 93 für diese Veranstaltung gemeldeten Fahrerinnen.
Die UCI hatte beschlossen, während der Rundfahrt in der Westschweiz ein neues GPS-Sicherheitstracking-System zu testen, das die Ortung der Fahrerinnen insbesondere im Falle eines Sturzes erleichtern soll. Pro Team bekommt eine Fahrerin einen GPS-Tracker mit einem 63 Gramm schweren Chip. Die Technologie soll auch bei den Strassen-Weltmeisterschaften im September in Ruanda zum Einsatz kommen.
«Der Entscheid der Verantwortlichen dieser Teams, sich den spezifischen Regeln der Veranstaltung zu widersetzen, überrascht und gefährdet die Bemühungen, durch die Entwicklung dieser neuen Technologie die Sicherheit im Radrennsport zu gewährleisten», schrieb die UCI in ihrer Pressemitteilung.
Teams wehren sich
In einem gemeinsamen Statement wehrten sich die Teams gegen die Disqualifikation und kritisieren den Weltverband. Bereits Anfang der Woche hätten sie der UCI ihre Bedenken mitgeteilt und den Willen zur Kooperation gezeigt.
Der Entscheid, die fünf Teams dennoch zu disqualifizieren, sei «schockierend» und missachte unter anderem die Rechte der Teams und Fahrer. Die Teams seien stets bemüht, den Radsport sicherer zu machen. Doch das müsse «durch Zusammenarbeit und nicht durch Zwang» erreicht werden. Die Rennställe kritisierten unter anderem, dass das System nur an einer Fahrerin pro Team getestet werden sollte und betonten, dass es bereits ein anderes funktionierendes System für das komplette Peloton gebe. (sda/jsa)
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