Streit um Vorstand des Schweizer Tierschutzes: Hat das letzte Stündchen bald geschlagen?
Rücktrittsvorderungen
Schweiz

Streit um Vorstand des Schweizer Tierschutzes: Hat das letzte Stündchen bald geschlagen?

05.01.2024 08:28 - update 05.01.2024 08:29
Jessica Schön

Jessica Schön

Ende Januar steht die Präsidentin des Schweizer Tierschutzes, Nicole Ruch, vor der möglichen Entscheidung über ihren Rücktritt. Ein Antrag des Tierschutzes beider Basel geht über diesen Rücktritt hinaus.

Laut eines Berichtes der Blick-Zeitung fordert der Tierschutz beider Basel (TBB), dass nicht nur Ruch zurücktrete, sondern dass sich der gesamte Vorstand einer umfassenden Erneuerung unterziehe. Der Rücktritt Ruchs wird am 27. Januar in einer ausserordentlichen Delegiertenversammlung diskutiert.

Der TBB bezeichne den aktuellen Zustand des Schweizer Tierschutzes (STS) in ihrem Antrag als desaströs, mit einem zerrütteten Vertrauen. In diesem Zusammenhang werde eine komplette Neuausrichtung gefordert.

«Team Neuanfang»

Der Vorschlag bestehe darin, eine Findungskommission unter der Leitung des ehemaligen Leiters des Rechtsdienstes des Tierschutzes, Lukas Berger, einzusetzen. Diese solle bis zum Sommer ein neues Präsidium und einen neuen Vorstand auswählen.

Die Basler Sektion schlage Piero Mazzoleni als Übergangspräsidenten vor. Dieser solle Teil eines «Teams Neuanfang» mit Lolita Morena sowie den beiden suspendierten Vorstandsmitgliedern Michel Roux und Martina Munz werden. Letztere hatten im vergangenen Jahr eine Strafanzeige gegen Ruch und weitere Vorstandsmitglieder eingereicht.

Zewo rät von Spenden ab

Die STS steht unter dem Vorwurf der mangelnden Transparenz – insbesondere durch die Zertifizierungsstelle Zewo, die daher von Spenden abrät. In einer Pressemitteilung kündigte der STS ab 2024 die Einführung einer moderneren und detaillierteren Jahresrechnung an. Zudem werde die Verwaltung des Immobilienportfolios an ein neues Unternehmen ausgelagert.

Gegenüber Blick reagierte Ruch auf die Vorwürfe mit der Aussage, Munz, Roux und Berger hätten den Ruf des STS in den Medien geschädigt. Ferner habe der Zentralvorstand grosse Fortschritte in Professionalität und Transparenz sowie die Neuorganisation der Geschäftsleitung getätigt.

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