Eine Studie der Fachstelle für Rassismusbekämpfung zeigt: Struktureller Rassismus ist in der Schweiz eine Realität. Am Donnerstag wurden die wichtigsten Ergebnissen und Schlussfolgerungen publiziert.

Die Fachstelle für Rassismusbekämpfung hat eine Grundlagenstudie in Auftrag gegeben. Das Ziel war, einen Überblick zur institutionell-strukturellen Diskriminierung in verschiedenen Lebensbereichen zu ermöglichen.

Für die Studie wurden über 300 Forschungsasbeiten und Gespräche mit 25 Expert:innen aus Wissenschaft und Praxis ausgewertet, wie die Fachstelle am Donnerstag mitteilte. Die Resultate zeigen: Institutionell-strukturelle Diskriminierung kommt insbesondere in den Bereichen Arbeit, Wohnen, Behörden und Einbürgerung, sowie teilweise bei der sozialen Sicherung und bei Polizei und Justiz vor.

Nicht überall ausreichend Daten vorhanden

Im Gesundheitswesen und der Bildung ist die strukturelle Diskriminierung hingegen weniger gut dokumentiert. Auch in den Bereichen Medien und Internet und im Bereich Alltag, Raum und Familie liegen nicht ausreichend Daten vor.

«Auch wenn noch viele Wissenslücken zum Vorkommen und zur Wirkung von strukturellem Rassismus bestehen, liefert die Studie wichtige Fakten», heisst es in der Mitteilung. Es ginge jetzt darum, Wissenslücken zu schliessen und Massnahmen zu planen.

Perspektivenwechsel gefordert

Die Fachstelle fordert in ihren Schlussfolgerungen einen Perspektivenwechsel. Wenn der Schutz vor rassistischer Diskriminierung nachhaltig verankert und umgesetzt werden soll, brauche es einen kritischen Blick auf Strukturen und Institutionen.

«Es braucht neben Aktivitäten, die auf eine Haltungsänderung bei Personen oder die Unterstützung von Betroffenen abzielen, auch Massnahmen, die gezielt strukturellen und institutionellen Rassismus bekämpfen», fordert die Fachstelle weiter.