Studie zeigt: Menschen können Affensprachen wegen Frequenz der Laute erkennen
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Forschung
Schweiz

Studie zeigt: Menschen können Affensprachen wegen Frequenz der Laute erkennen

27.12.2023 15:32 - update 27.12.2023 15:45

Baseljetzt

Menschen können laut einer Studie aus Genf gewisse Affenarten anhand ihrer Sprache voneinander unterscheiden. Entscheidend ist dabei die Frequenz der Laute.

Entscheidend dafür, ob das menschliche Hirn in der Lage ist, Laute einer Affenart zu identifizieren, ist gemäss einer neuen Genfer Studie nicht nur, wie nah die Affenarten mit dem Menschen verwandt sind – wie frühere Studien bereits gezeigt haben. Die Forschenden haben herausgefunden, dass auch die Frequenz der Laute einer Affenart eine Rolle spielt, wie die Universität Genf mitteilt. Ist die Frequenz ähnlich wie beim Menschen, erkannten die Studienteilnehmenden die Art besser.

Wie hat sich das Gehirn entwickelt?

Diese Entdeckung soll laut dem Forschungsteam helfen, besser zu verstehen, wie sich das menschliche Gehirn entwickelt hat. Denn auch Menschen brauchen neben der Sprache Laute wie «Aaaah» oder «Oh!», um sich zu verständigen, wie die Universität Genf betonte.

Um zu testen, ob das menschliche Gehirn in der Lage ist, Laute einer Affenart zuzuordnen, spielten die Forscherinnen und Forscher Studienteilnehmerinnen und Studienteilnehmern verschiedene Laute ab. Die Resultate publizierten sie im Fachblatt «Cerebral Cortex Communications».

Gleiche Hirnareale aktiviert

Dabei zeigte sich: Die Studienteilnehmenden konnten die Laute von Makaken und Schimpansen gut zuordnen. Bei diesen Affenarten wurde im Gehirn der Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer die gleiche Hirnregion aktiviert wie beim Erkennen menschlicher Laute.

Bei den Lauten von Bonobos, die ebenfalls nahe Verwandte des Menschen sind, waren die betroffenen Hirnareale jedoch weit weniger aktiviert, wie die Universität erklärte. Gleichzeitig erfolgte bei dieser Affenart die Zuordnung der Laute zufällig.

Verstehen wir die Sprache der Affen?

Die Rufe der Bonobos sind sehr schrill und können denen einiger Vögel ähneln. Diese akustische Distanz in Bezug auf die Frequenzen, die Menschen nutzen, erklärt laut den Forschenden unsere Unfähigkeit, die Rufe zu entschlüsseln.

In einem nächsten Schritt wollen die Forscherinnen und Forscher nun herausfinden, ob Menschen auch in der Lage sind, die Bedeutung der Laute der Affen zu entschlüsseln. (sda/mal)

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