Ausschreitungen nach FCB-Spiel: Südkurve erhält Sektorsperre
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FC Zürich
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Ausschreitungen nach FCB-Spiel: Südkurve erhält Sektorsperre

23.01.2024 14:22 - update 23.01.2024 15:40
Lea Meister

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Nach dem Sonntagsspiel zwischen dem FC Zürich und dem FC Basel kam es zu Angriffen von rund hundert Zürcher Fans auf die Stadtpolizei Zürich. Die Behörden haben deshalb am Dienstag eine Sperre des Heimsektors kommuniziert.

Die Polizist:innen sollen gemäss Mitteilung der Behörden mit brennenden Fackeln, Rauchpetarden, Feuerwerk, Steinen und Flaschen angegriffen und beworfen worden sein.

Ausserdem sollen Barrikaden mit Abfallcontainern errichtet worden sein. Die Angriffe hätten auch noch stattgefunden, als die Extrazüge bereits abgefahren seien. Die Polizei setzte Wasserwerfer und Gummischrot ein. «Die Bewilligungsbehörden der Städte und Kantone tolerieren keine Gewalt gegen Polizistinnen und Polizisten», heisst es in der Mitteilung der Konferenz der Kantonalen Justiz- und Polizeidirektorinnen und -direktoren (KKJPD) vom Dienstag.

Sektorsperrung als Konsequenz

Zunächst hätten ein paar FCZ-Sympathisanten die Konfrontation mit FCB-Fans gesucht. Die Polizei konnte dies aber verhindern, wie einer Mitteilung vom Montag zu entnehmen war. Nachdem die Extrazüge losgefahren waren, kam es dann zum Angriff auf die Einsatzkräfte, die gemäss Polizeiangaben rund 45 Minuten dauerten.

Die Ausschreitungen habe man aufgrund der Intensität als gravierend eingestuft. Als Konsequenz wurde deshalb beschlossen, den Heimsektor des FC Zürich beim Heimspiel gegen Lausanne-Sport vom 31. Januar zu schliessen.

Die Swiss Football League und der FC Zürich würden die Ereignisse zwar als gravierend beurteilen, eine Sektorsperrung halte man aber nicht für verhältnismässig. Für den FC Zürich sei die aktuelle Kollektivstrafen-Praxis weder zielführend noch fair. «Der FC Zürich ist nach wie vor der Meinung, dass die effektiven TäterInnen ermittelt und zur Verantwortung gezogen werden müssen», äussert sich der Verein auf seiner Webseite.

Verantwortlichkeit des Clubs

Mit der heutigen Praxis werde der Grossteil der Fans bestraft, die weder direkt noch indirekt die Verursacher solcher Vorkommnisse seien. «Damit Fussballspiele möglichst ohne Zwischenfälle durchgeführt werden können, braucht es weiterhin den konsequenten Dialog mit Clubs, Liga und Fans.» Auch müsse die Frage geklärt werden, inwieweit ein Club tatsächlich dafür verantwortlich gemacht werden könne, wenn Vorfälle ausserhalb seines Einflussbereiches und ausserhalb des Stadionrayons geschehen.

«Aus diesem Grund wird der FC Zürich vom Sicherheitsdepartement der Stadt Zürich eine anfechtbare Verfügung anfordern.» Damit soll geklärt werden, wie weit die Verantwortung eines Clubs aus rechtlicher Sicht gehen dürfe.

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