
Sulz aus der Kanone: Kein Schnee in Skigebieten
Julia Schwamborn
Schnee gibt es vielerorts nur aus der Kanone, oder wird mit dem Heli angeschafft. Skigebiete müssen alternativ die Wanderwege öffnen.
In Delsberg und Vaduz sind am Neujahrstag über 20 Grad gemessen worden. Damit wurde der Temperaturrekord für einen Januartag auf der Alpennordseite gebrochen. Doch auch in den höheren Lagen, in Skigebieten, bleibt die Kälte aus. Regen und frühlingshafte Temperaturen machen dem Skibetrieb zu schaffen. In Flims, Wildhaus und Villars-Sur-Ollon wird der Betrieb noch aufrecht erhalten. Die Bilder lassen allerdings eher Frühlingsgefühle aufkommen als die Lust, ein paar schöne Linien in den Schnee zu ziehen.
Schneemangel in Villars-Sur-Ollon
«Es ist sehr schade, dass die Schneeverhältnisse derzeit so schlecht sind», sagt Marc Höliner, Geschäftsführer der Niederhornbahn gegenüber 20-Minuten. Kunstschnee sei für das Skigebiet trotzdem kein Thema: «Nachhaltigkeit und Naturnähe sind uns sehr wichtig, daher werden unsere Pisten ausschliesslich mit Naturschnee bewirtschaftet.» Statt Skifahren biete man den Gästen Alternativen an. So wurde zum Beispiel die Trottinett-Vermietung kurzfristig wieder in Betrieb genommen. Zudem seien viele Wanderwege geöffnet.
Wegen der schlechten Schneeverhältnisse, konnten einige Skigebiete ihre Pisten diese Saison noch gar nie öffnen. Eines davon ist Goms VS. Gegenüber 20-Minuten erklärt Goms Tourismus: «Wir sind enttäuscht, dass wir den Betrieb nicht wie geplant zum Saisonstart aufnehmen konnten». Es komme rund alle fünf Jahre vor, dass die Pisten in Goms aufgrund der warmen Temperaturen nicht in Betrieb genommen werden können. Ein Symptom des Klimawandels?
Warme Luftmassen aus Florida
Dass es in Westeuropa derzeit so warm ist, geht auf Luftmassen zurück, die ihren Ursprung im subtropischen Bereich des Atlantiks vor dem US-Bundesstaat Florida haben. Schon im vergangenen Jahr trat dieses Phänomen auf, wie SRF Meteo mitteilte.
Nicht nur die warme Luftmasse, sondern ebenso starke Winde aus Südwest sorgten für die hohen Temperaturen – auch in der Nacht. Dank diesen Winden wurden die warmen Luftmassen auch in tiefere Luftschichten gemischt. Schon an Silvester hatten die Meteodienste neue Temperaturrekorde in der Schweiz vermeldet.
Für den Berchtoldstag prognostizierte Meteoschweiz teilweise sonniges Wetter in der Deutschschweiz und der Romandie und erneut verhältnismässig hohe Temperaturen.
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