
Supreme Court erlaubt umstrittenes Migrationsgesetz in Texas
Baseljetzt
Eine Entscheidung, welche die Debatte über Migrationspolitik in den USA weiter anheizt. Der Supreme Court genehmigt ein Gesetz, das texanischen Behörden Befugnisse an der Grenze zu Mexiko erteilt.
Das geht aus einem Gerichtsdokument hervor, das unter anderem der US-Sender CNN veröffentlichte. Der republikanische Gouverneur von Texas, Greg Abbott, hatte das Gesetz bereits im Dezember unterzeichnet. Nach längerem juristischen Tauziehen argumentierte das US-Justizministerium schliesslich vor dem Supreme Court, der Bundesstaat im Süden der USA überschreite mit dem Vorhaben seine Kompetenzen, und erwirkte eine Verzögerung. Mit der Entscheidung von Dienstag darf das Gesetz nun erst einmal in Kraft treten, während noch laufende Klagen des Justizministeriums sowie mehrerer Menschen- und Bürgerrechtsorganisationen ihren Weg durch die juristischen Instanzen nehmen müssen.
Das Gesetz kriminalisiert die irreguläre Migration in die USA eigens auf Ebene des Bundesstaats Texas. Es erlaubt texanischen Polizeibeamten, Personen festzunehmen, die verdächtigt werden, illegal die Grenze aus Mexiko in die USA überquert zu haben. Texanische Gerichte dürfen demnach auch Abschiebungen veranlassen und bei wiederholten Grenzübertritten langjährige Gefängnisstrafen verhängen. Diese Befugnisse sind eigentlich US-Bundesbehörden vorbehalten. Menschen- und Bürgerrechtler warnen in diesem Kontext vor Diskriminierung und «racial profiling». Davon spricht man, wenn Menschen aufgrund ihres Erscheinungsbildes oder ethnischer Merkmale von der Polizei kontrolliert werden.
Mexiko wehrt sich
Das Nachbarland Mexiko lehnte kategorisch jede Massnahme ab, die bundesstaatlichen oder städtischen US-Behörden Befugnisse in Migrationsfragen einräume. «Mexiko wird unter keinen Umständen Abschiebungen durch den Bundesstaat Texas akzeptieren», erklärte das Aussenministerium in einer Mitteilung.
Das Thema Migration spielt im US-Präsidentschaftswahlkampf eine besonders grosse Rolle – die Republikaner werfen US-Präsident Joe Biden vor, die Kontrolle über den Schutz der Südgrenze der USA verloren zu haben. Herausforderer Donald Trump bemüht dabei immer wieder extreme Formulierungen und spricht etwa von einer «Invasion» der USA.
Auf der Flucht vor Armut und Konflikten in ihren Heimatländern kommen täglich Tausende Menschen in die USA. Behörden stehen unter Druck, das Justizsystem kommt bei der Bearbeitung der Asylgesuche kaum hinterher. Es fehlt zudem an Unterbringungsmöglichkeiten und anderen Ressourcen für die Ankömmlinge. (sda/lab
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mil1977
Die Wähler der Republikaner freuen sich das ihre Politiker die Flüchtlinge und Illegalen zu den Demokraten im Norden bringen und die Wähler der Demokraten freuen sich das ihre Politiker die Flüchtlinge und Illegalen aufnehmen. Und für die Migranten ist es ohnehin besser in einer wohlhabenden Stadt zu sein welche der Zuwanderung positiv gegenübersteht, als in einen Bundesstaat zu landen in dem die Mehrheit der Bevölkerung die Migranten ablehnt und schon hunderttausende andere Migranten als Konkurrenten da sind. Allgemeine Zufriedenheit.