Susanne Wille zur neuen SRG-Generaldirektorin gewählt
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Schweizer Fernsehen
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Susanne Wille zur neuen SRG-Generaldirektorin gewählt

25.05.2024 13:24 - update 25.05.2024 14:53

Baseljetzt

Die 50-jährige Fernsehjournalistin Susanne Wille wird neue Generaldirektorin der SRG SSR. Mit ihr steht erstmals eine Frau an der Spitze der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft.

Wille tritt auf 1. November 2024 die Nachfolge von Gilles Marchand an, der seinen Rücktritt im laufenden Jahr angekündigt hatte. Die gebürtige Aargauerin ist vielen Fernsehzuschauenden als Moderatorin der Nachrichtensendung «10 vor 10» in Erinnerung.

Über 20 Jahre stand Wille in diversen SRF-Sendungen vor der Kamera und leitet seit vier Jahren die Kulturabteilung von Schweizer Radio und Fernsehen. Sie ist Mitglied der Geschäftsleitung.

Sinkende Einnahmen, digitale Transformation

Auf Wille warten grosse Herausforderungen, etwa die Verteilung der Konzessionen, die sinkenden Einnahmen und die für 2026 bevorstehende Abstimmung zur Senkung der Radio- und TV-Gebühren.

«Stehenbleiben ist keine Option», betonte Wille. Die SRG dürfe sich bewusst sein, wo sie herkomme, doch solle sich das Unternehmen aber auch stets hinterfragen. Sie werde ihre ganze Erfahrung in ihre neue Aufgabe einbringen und neue Perspektiven erschliessen.

«Ich werde zuhören und verstehen wollen», sagte Wille. Wichtig ist ihr die Unabhängigkeit der SRG. In Zeiten von Fakenews und Desinformation brauche es einen klaren Kompass, sagte die langjährige Politjournalistin. «Ohne sorgfältigen Journalismus gibt es keine starke Demokratie», so Wille.

Ebenso wichtig wie ein starker medialer Service Public seien die privaten Medienanbieter. Mit ihnen will Wille auf Dialog setzen. Wille bekannte sich auch zur «Idée Suisse». Als Deutschschweizerin werde sie den unterschiedlichen Sprach- und Kulturräumen im Land Sorge tragen, betonte sie.

Mit Susanne Wille steht erstmals eine Frau an der Spitze der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft.

Einstimmige Ernennung

Mit Wille habe die SRG eine «hervorragende Persönlichkeit» gefunden, die die SRG in die Zukunft führen werde, sagte Verwaltungsratspräsident Jean-Michel Cina. Der Verwaltungsrat habe sich einstimmig für Wille entschieden und die ausserordentliche Delegiertenversammlung habe den Entscheid bestätigt.

Wille sei eine erprobte und bewährte Führungsperson und kenne die SRG von der Pike auf. Die Politjournalistin, Moderatorin und Medienmanagerin kenne das publizistische Handwerk in allen Facetten.

Wille habe die digitale Transformation des Unternehmens wesentlich mitgeprägt und setze sich mit Leidenschaft für die Sache des Service Public ein.

Willes Vorgänger, der Westscheizer Gilles Marchand, wird sein Amt als Generaldirektor der SRG nach sieben Jahren abgeben. Seine Amtszeit war geprägt von der «No-Billag»-Initiative und der digitalen Transformation des Service Public.

Nach der «No Billag»-Abstimmung hatte Marchand einen Plan für «Effizienz und Reinvestitionen» in Höhe von 100 Millionen Franken angekündigt. Dieser beinhaltete 80 Millionen Franken an Einsparungen, um sich an die sinkenden Gebühreneinnahmen, die Deckelung der Gebühren und die Entwicklung der kommerziellen Einnahmen anzupassen.

Seine Amtszeit war auch geprägt von einer tiefgreifenden digitalen Transformation des audiovisuellen Service public, einem Ausbau der Investitionen der SRG in Schweizer Produktionen und der Lancierung der Streaming-Plattform Play Suisse.

Die SRG ist das grösste multimediale Medienhaus der Schweiz. Zu ihr gehören nicht weniger als 17 Radio und 7 Fernsehprogramme, darunter jene von Schweizer Radio und Fernsehen SRF. (sda/mik)

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