SVP-Nationalrat Alfred Heer in Zürich gestorben
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Todesfall
Schweiz

SVP-Nationalrat Alfred Heer in Zürich gestorben

19.09.2025 14:07 - update 19.09.2025 15:05

Baseljetzt

Der Zürcher SVP-Nationalrat Alfred Heer ist tot. Der 63-Jährige starb überraschend in der Nacht auf Freitag in Zürich. Die Stadtpolizei bestätigte entsprechende Medienberichte.

Die Stadtpolizei bestätigte, dass sie in der Nacht auf Freitag wegen eines medizinischen Notfalls im Stadtkreis 4 im Einsatz war. Vor Ort konnte nur noch der Tod Heers festgestellt werden. Zum Todesfall werde laut Polizei die übliche Untersuchung eingeleitet. Weitere Informationen gebe es einstweilen nicht.

Heer war langjähriges Mitglied des Nationalrats und des Europarats. Er betrat die Politbühne im Jahr 1994 mit seinem Einzug ins Zürcher Stadtparlament, danach war er Kantonsrat und seit 2007 Mitglied des Nationalrats. 2011 folgte die Wahl in den Europarat. In Zürich führte er von 2009 bis 2016 die Kantonalpartei und vertrat eine harte Linie in der Migrationspolitik.

Heer war politisch sehr aktiv

Im Nationalrat war er unter anderen Mitglied der Geschäftsprüfungskommission und der Geschäftsprüfungsdelegation. In seiner Präsidiumszeit 2021/22 fiel unter anderem die Aufklärung des Falls «Crypto AG». Auch im Europarat amtierte er gewissermassen als Kontrolleur. Von 2016 bis 2018 verstärkte er die Korruptionsbekämpfung innerhalb der parlamentarischen Versammlung. Zuletzt unterstützte er Altbundesrat Alain Berset (SP) bei der Wahl zum Generalsekretär des Europarats. Aussenpolitisch war Heer als überzeugter Anhänger einer Pro-Israel-Politik bekannt. Er besuchte das Land mehrfach.

Während seiner politischen Laufbahn äusserte Heer Ambitionen für verschiedene weitere Ämter – so wollte er 2019 für die Ständeratswahlen kandidieren, zog seine Kandidatur dann aber zugunsten derjenigen von Weltwoche-Verleger und Nationalrat Roger Köppel zurück. 2023 unternahm Heer einen weiteren Anlauf, unterlag jedoch parteiintern gegen seinen Nationalratskollegen Gregor Rutz, der den Sprung in die kleine Kammer in der Wahl nicht schaffte.

Heer lebte in der Stadt Zürich und betrieb gemeinsam mit seinem Parteikollegen Mauro Tuena ein IT-Unternehmen. Er hinterlässt eine erwachsene Tochter. In wenigen Wochen hätte Heer seinen 64. Geburtstag gefeiert.

Bundesrat Rösti ringt um Fassung

Bundesrat Albert Rösti trauerte am Freitag um Heer. Gerade sei die Nachricht von dessen unerwartetem Tod eingetroffen, sagte Rösti am Rande einer Medienkonferenz in Bern.

Sichtlich um Fassung ringend gedachte er des verstorbenen SVP-Nationalrats. Er sei sein langjähriger Vertrauter und Kollege gewesen, zuerst im Nationalrat und später auch als Bundesrat, sagte Rösti. «Es ist mir ein grosses Bedürfnis, hier seinen Angehörigen zu kondolieren und viel Kraft zu wünschen.» (sda/jsa)

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