Die Stiftung Basel Media, Betreiberin von Telebasel, erhält erneut die Regionalfernseh-Konzession für die Region Basel. In Bern bleibt die Konzession beim bisherigen Anbieter Telebärn.

Die Konzessionen aller Regionalfernsehsender werden per 2025 für zehn Jahre neu vergeben. So sieht es das Radio- und Fernsehgesetz. Da sich in der Nordwestschweiz nur die Stiftung Basel Media um die Konzession bewarb, war die Vergabe unbestritten.

Spannender war die Ausgangslage in Bern: Neben Telebärn (Ch Media) bewarb sich auch das Projekt bärn TV um die Konzession. Dahinter stehen die Stiftung Basel Media und das Berner Medienunternehmen IMS Marketing AG. Das Bakom hat sich nun aber dafür entschieden, den Status Quo zu erhalten und die Konzession wieder an Telebärn zu vergeben.

«Das ist wirklich eine grosse Enttäuschung für uns und eine verpasste Chance für Bern», sagt IMS-Verlagsleiter Lorenz Feller. André Moesch, Geschäftsführer von Telebasel, doppelt nach: «Ein mutloser Entscheid und ein falscher Entscheid. Das Bakom hätte es in der Hand gehabt, die Medienkonzentration zu stoppen.»

Die Übernahme von immer mehr Regionalsendern durch Ch Media widerspreche klar den Zielsetzungen des Radio- und Fernsehgesetzes (RTVG), welches unabhängige Sender mit klarem regionalem Fokus vorsieht.

Definitiver Entscheid folgt

Der Entscheid des Bakom sei äusserst knapp ausgefallen, was eigentlich für bärnTV hätte sprechen müssen, da das RTVG vorschreibt, bei gleichwertigen Gesuchen die Konzession an den unabhängigeren Bewerber zu vergeben. bärnTV müsse sich deshalb überlegen, gegen den Entscheid vorzugehen.

«Das will aber gut überlegt sein,» meint André Moesch. «Leider ist es generell sehr schwierig, solche Behördenentscheide umzustossen, da die Gerichte sich wiederum stark auf die Kompetenz der Behörde abstützen. Das ist eigentlich ein Fehler im System.» Ein definitiver Entscheid wird in den kommenden Wochen fallen.

Professioneller Service Public

Über den Basler Entscheid zeigt sich die Stiftung Basel Media sehr zufrieden: «Für unser Team ist das eine Bestätigung für die Arbeit, die wir seit über 30 Jahren mit Telebasel leisten», meint Stiftungsratspräsidentin Nadine Zollinger. Telebasel werde auch in Zukunft alles daran setzen, einen professionellen Service Public für die Region Basel zu liefern.

Die Herausforderungen für die Zukunft bleiben aber gross. «Die Werbeeinnahmen in der gesamten Medienbranche sind rückläufig und auch unser kleiner Anteil aus den Radio- und TV-Gebühren ist gefährdet. Da kommt viel Arbeit auf uns zu», so Geschäftsführer André Moesch.