Timo Lippuner: «Wir freuen uns auf die bevorstehende Aufgabe im kleinen Finale»
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Timo Lippuner: «Wir freuen uns auf die bevorstehende Aufgabe im kleinen Finale»

24.03.2023 05:00 - update 24.03.2023 05:01

Baseljetzt

Keine Chance gegen Neuchâtel UC: Sm’Aesch Pfeffingen ist im Playoff-Halbfinale ausgeschieden. Mit Baseljetzt sprach der Trainer Timo Lippuner über die Volleyball-Saison und die Ziele.

Baseljetzt: Im Cup war im Halbfinale Schluss und auch in den Playoffs ging’s bis ins Halbfinale. Wie ist euer Fazit zu dieser Saison?

Timo Lippuner: Wir haben uns vor der Saison unter anderem das Ziel gesetzt, um Titel zu spielen. Deshalb sind wir natürlich mit dem Erreichen der Halbfinals nicht ganz zufrieden. Wenn wir aber die Fülle an Herausforderungen betrachten, die wir im Team und im Umfeld im Laufe dieser Saison bewältigen mussten, sind wir stolz auf das Erreichte. Die Mannschaft hat grossen Kampfgeist und Charakter gezeigt in der zweiten Saisonhälfte und die harte und emotionale Viertelfinalserie gegen Kanti Pause in extremis für sich entscheiden können.

Was war in dieser Saison gut? Was sollte unbedingt in die letzten Spiele und dann in die neue Saison mitgenommen werden?

Das Fördern und der Einbau von jungen Schweizer Spielerinnen war ein weiteres erklärtes Ziel. Das haben wir sicherlich unter anderem mit dem Entwickeln von Tabea Eichler und Livia Saladin zu Stammspielerinnen erreicht. Des Weiteren konnten wir aber mit Lia Capraro, Ella Ammeter und Shana Hägele weitere junge Spielerinnen ins Team integrieren und sind auch bei Neuverpflichtungen mit jungen Talenten auf gutem Wege.

Viel Freude haben uns aber auch unsere Fans bereitet. Die Schwierigkeiten im Laufe der Saison haben die Sm’Aesch-Familie noch enger zusammengeschweisst. Die Auswärtsspiele in Zürich (Cup) und Schaffhausen (1/4-Finals) wurden durch unsere mitgereisten Fans praktisch zu einem Heimspiel. Diese Unterstützung und die Stimmung auf den Rängen waren diese Saison phänomenal und bestärken uns im Bestreben, unsere tolle Sportart in Aesch und in der Region noch mehr zu verankern und die Menschen zu begeistern. Hier haben wir in dieser Saison mit viel Leidenschaft auf allen Ebenen ebenfalls einen grossen Schritt nach vorne gemacht. Auch unser Podcast hat die Sm’Aesch-Community erweitert, das macht einfach viel Spass und ich glaube, das merkt man. Das wollen wir unbedingt beibehalten und natürlich noch weiter ausbauen.  

Wie war die Rückkehr-Saison für dich ganz persönlich? Bist du zufrieden?

Emotional war das wohl die schwierigste Saison als Trainer bisher. Das Team musste viele Rückschläge verkraften und als Trainer steht man da natürlich vor der Herkulesaufgabe, die Mannschaft trotz allem weiterzuentwickeln, zu unterstützen und voranzutreiben. Selbstvertrauen und Zuversicht lassen sich in einer schwierigen Phase nicht so einfach erzeugen, aber das ist auch eine Seite des Sports. Ich habe wieder viel dazu gelernt und hoffe, dass ich auch den Spielerinnen etwas mit auf den Weg geben konnte. Für mich zählt hier nicht nur das blanke Resultat sondern vor allem die sportliche und persönliche Weiterentwicklung. Letztendlich sind es eben nicht einfach Volleyballspielerinnen, sondern Menschen, die Volleyball spielen. Diese Wertevorstellung teilt auch die Clubleitung und wir wollen den Sportlerinnen nicht nur ein gutes Umfeld, sondern auch «Zuhause» bieten.

Wie immer gibt es Punkte, mit welchen ich zufrieden bin, und Bereiche, wo ich denke, dass ich das Potential noch nicht ganz ausschöpfen konnte. Das spornt mich aber an, mich selber zu verbessern und somit auch Sm’Aesch weiterentwickeln zu können. Persönlich habe ich das Gefühl, dass wir im Club sehr gut zusammengearbeitet haben und dass wir auch auf einem guten Weg für die kommende Saison sind. Ich fühle mich sehr wohl hier und bin sehr motiviert für die kommenden Aufgaben!

Ihr hattet mit sehr vielen Verletzungen zu kämpfen. Waren das die letzten Prozente, die fehlten, um in einem Wettbewerb bis ganz zum Schluss um den Titel zu spielen?

Die Ausfälle waren diese Saison doch sehr entscheidend und somit sicher ein Grund, warum wir am Schluss nicht bis in ein Finale vorstossen konnten. Wenn immer wieder zentrale Spielerinnen ausfallen, ist es schwierig, eine Konstanz aufzubauen. Diese ist aber nötig, damit man sich als Team auf die entscheidende Saisonphase vorbereiten kann.

Dadurch mussten wir ab Dezember fast in jedem Spiel ans Limit und hatten so schon eine sehr schwere Viertelfinalaufgabe zu lösen. Die dafür über Monate hinweg aufgewendete Energie fehlte uns schlussendlich in der Halbfinalserie, wir waren schlichtweg mental platt. Wir mussten viele Rückschläge auf verschiedenen Ebenen einstecken und sind immer wieder aufgestanden, irgendeinmal kommt man so aber an die Grenzen und die wurden uns leider dann in der Halbfinalserie klar aufgezeigt.

Wo seht ihr noch Potential? Was möchtet ihr in den letzten Spielen und in der kommenden Saison unbedingt besser machen?

Wir haben zur Vorbereitung auf das kleine Finale nun etwas Zeit und nutzen den ersten Teil davon erst einmal für die Regeneration. Nach ein paar Tagen Pause steigen wir dann mit vollem Elan und Zuversicht in die Vorbereitung der bevorstehenden Serie um den dritten Platz. Hier investieren wir vor allem noch einmal in unser Angriffsspiel und die Block/Feldabwehr, da können wir uns auch in der kurzen zur Verfügung stehenden Zeit nochmals verbessern. Genauso entscheidend wird aber das Mindset sein, wir müssen siegessicher antreten und deshalb sind der Abstand zur erlebten Halbfinalserie und die Besinnung auf die gezeigten Stärken im Viertelfinale zentral.

Für die Weiterentwicklung für die nächste Saison spielt natürlich auch die Kaderplanung eine grosse Rolle, in der wir uns aktuell intensiv befinden. Spielerisch müssen wir uns nächste Saison variabler zeigen, hier waren wir unter dem Strich zu berechenbar. Wir haben also genügend Hausaufgaben, konzentrieren uns aber zuerst vor allem auf die aktuelle Spielzeit und freuen uns auf die bevorstehende Aufgabe im kleinen Finale!

Was ist das Ziel für die letzte Serie des Jahres?

Wir wollen natürlich den dritten Platz und das möglichst vor vollen Rängen in der Sm’Aesch Arena im Löhrenacker!

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