Tinguely stellt Tinguely ins Zentrum
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Ausstellung
Basel-Stadt

Tinguely stellt Tinguely ins Zentrum

07.02.2023 14:49 - update 13.02.2023 10:46

Baseljetzt

Das Museum Tinguely widmet sich mit einer Ausstellung zum ersten Mal seit der Gründung im Jahr 1996 wieder seinem Namensgeber. Das Motto: «La roue = c’est tout».

Unter dem Titel «La roue = c’est tout» lässt sich Jean Tinguelys populäres und pionierhaftes Schaffen als Wegbereiter der kinetischen Kunst nachvollziehen.

Empfangen wirst du in der Ausstellung von einem Neuankauf des Museums, von Tinguelys monumentalen Werk «Éloge de la folie», das eine ganze Wand ausfüllt. 1966 hat der Künstler dieses Werk, das sich an Erasmus’ «Lob der Torheit» anlehnt, als Bühnenbild für eine Ballettproduktion von Roland Petit in Paris konstruiert.

Zwanzig Jahre in Kisten verpackt

Das faszinierende, reliefartige Werk befand sich zwanzig Jahre in Kisten verpackt in einer Privatsammlung. Der inzwischen verstorbene Sammler habe offensichtlich nicht so richtig gewusst, was er mit dem Werk anfangen soll, sagt Museumsdirektor und Ausstellungskurator Roland Wetzel.

Dank eines Beitrags von der Museumsstifterin Roche konnte dieses Werk nun angekauft werden. Es verweist in zweierlei Hinsicht auf die Eckpunkte von Tinguelys Schaffen: auf das reliefartige Frühwerk, das im ersten Ausstellungsraum folgt, und auf die vielen Kooperationen mit anderen Künstler:innen, die Tinguely stets hochhielt.

Die innovativen frühen Jahre

Die neue Sammlungsausstellung beginnt mit den ausgesprochen innovativen Jahren von 1954 bis 1959, die Tinguely zusammen mit seiner damaligen Frau und Künstlerinnenkollegin Eva Aeppli in Paris verbrachte. Zu sehen sind die sogenannten Méta-Méchaniques, feine kinetische Reliefs, die abstrakte Gemälde oder Objekte im Stil von Malewitsch, Calder oder Kandinsky in Bewegung versetzen und auch die entsprechenden Namen tragen.

Es geht weiter mit den berühmten chaotischen Schrottmaschinen der 1960er-Jahre, die Tinguelys Ruf als Schrottkünstler begründeten – und mit den grossen schwarzen performativen Arbeiten, die durch ihre ausladenden Bewegungsabläufe für viel Aufmerksamkeit sorgten.

In einem ausführlichen Ausstellungsteil werden Tinguelys zum Teil spektakuläre Kollaborationen dokumentiert, und im letzten grossen Ausstellungsraum schliesslich triffst du auf die riesigen Méta-Harmonies, die zu den Lieblingen der jüngsten Museumsbesucher:innen gehören. (sda/mal)

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