Triebwerkprobleme: Airbus A220 das Sorgenkind der Swiss
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Flugverkehr
Schweiz

Triebwerkprobleme: Airbus A220 das Sorgenkind der Swiss

24.12.2024 13:28

Baseljetzt

Wegen Triebwerkrpobleme und Rauch im Cockpit musste ein Swiss-Flugzeug in Graz am Montagabend notlanden. Das Flugzeug war vom Modell A220. Beim modernen Kurzstreckenjet kam es schon öfters zu Zwischenfällen.

Die Lufthansa-Tochter Swiss setzt 30 Maschinen des Kurzstreckenjets ein, 21 in der Lang- und 9 in der Kurzversion. Die längere Ausführung verfügt über 145 Sitzplätze und hat eine Reichweite von gut 6000 Kilometer. Der Treibstoffverbrauch ist laut der Airline gegenüber vergleichbaren Flugzeugen bis zu einem Viertel tiefer.

Doch die Swiss und andere Airlines wie Air Baltic blicken auf eine lange Leidensgeschichte mit dem A220 zurück, vorab wegen der Triebwerke des US-Herstellers Pratt & Whitney. 2019 groundete die Swiss gar ihre A220-Flotte und unterzog sie einer Inspektion.

Vorausgegangen waren drei Triebwerkabschaltungen innerhalb von drei Monaten inmitten von Reiseflügen. Ein Notfallgremium musste evaluieren, ob und wie ein sicherer Flugbetrieb mit der Flotte sichergestellt werden konnte.

Motorenausfälle trafen auch andere Airlines. Die US-Luftfahrtbehörde FAA verlangte 2019 und 2020 in Anweisungen unter anderem zusätzliche Checks der Triebwerke von Pratt & Whitney. Bei Vorfällen waren wegen einer Fehlfunktion Teile des Triebwerks nach aussen geschleudert worden.

Pratt & Whitney führte mehrfach Verbesserungen an den Triebwerken durch, darunter Material- und Designanpassungen, um die Zuverlässigkeit zu erhöhen.

Doch erst im vergangenen Jahr musste fast jeder dritte A220-Swiss-Jet erneut vorübergehend am Boden bleiben. Auch hier hatte Pratt & Whitney Ärger mit den Triebwerken. Gemäss der Lufthansa-Gruppe waren diese weniger zuverlässig als erwartet. Zu schaffen machten den Airlines zudem ein Ersatzteilmangel, Lieferprobleme und zu wenige Reparaturtermine.

Das zweistrahlige Kurzstreckenflugzeug wurde ursprünglich vom kanadischen Hersteller Bombardier als CSeries entwickelt. 2018 übernahm das europäische Airbus-Konsortium das Programm unter der Bezeichnung A220. (sda/stz)

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24.12.2024 13:10

Freddi1985

Zum Glück nix passiert

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25.12.2024 07:51

spalen

…sieht vielleicht der flugbegleiter, der auf der intensivstation ist etwas differenzierter…

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