Silvio Berlusconi will es nach einem Spitalaufenthalt noch immer wissen: Der frühere italienische Ministerpräsident will an der Spitze seiner Partei bleiben. Dies verkündete der 86-Jährige am Montag.

Er kann es nicht lassen. Während seines 45-tägigen Krankenhausaufenthaltes habe die Führungsriege der Partei zwar angemessen agiert, sagte der 86-Jährige der Zeitung Corriere della Sera am Montag. «Aber sie sind nicht allein und werden es auch nicht sein, denn ich werde natürlich weiterhin meine Verantwortung als Gründer und Vorsitzender von Forza Italia in vollem Umfang wahrnehmen, so wie ich es immer getan habe.»

Allerdings kündigte er vage eine Erneuerung der Partei an. Ein zentrales Versprechen von Forza Italia sei es, die italienische Politik von Grund auf zu erneuern. «Aber damit die Erneuerung glaubwürdig ist, müssen wir uns zunächst selbst erneuern.» Das habe man immer getan und werde dies nun auch weiter tun. Weiterhin ist unklar, wer die Parteiführung übernehmen würde, sollte Berlusconi – etwa durch Tod – nicht mehr an der Spitze stehen. Er vermied es bislang, adäquate Nachfolger aufzubauen.

Lungenentzündung und chronische Leukämie

Berlusconi wurde am vergangenen Freitag aus dem Krankenhaus entlassen. Er kam Anfang April wegen einer Lungenentzündung in die Klinik und wurde auch wegen einer chronischen Leukämie behandelt. Rund zwei Wochen lag er auf der Intensivstation. Nun gehe es ihm aber besser. «Es war hart, aber ich war immer zuversichtlich», sagte er.

In Italien regiert seit Oktober eine Rechtsallianz aus den ultrarechten Fratelli d’Italia von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni, der konservativen Forza Italia und der rechtspopulistischen Lega von Matteo Salvini. (sda/mal)