
Trotz Asbest: Ausgemusterter Flugzeugträger vor Brasilien versenkt
Baseljetzt
Brasiliens Marine hat ein seit Monaten umherirrendes und mit giftigen Asbestplatten beladenes Geisterschiff versenkt. Umweltorganisationen sind beunruhigt.
Der ausgemusterte Flugzeugträger «São Paulo» war in ein Gebiet 350 Kilometer vor der brasilianischen Küste gebracht worden, das rechtlich noch zu Brasilien gehört. Dort ist das Meer rund 5000 Meter tief.
Der ehemalige Flugzeugträger trieb seit mehreren Monaten auf dem Meer vor dem Bundesstaat Pernambuco im Nordosten Brasiliens. Das türkische Unternehmen Sök hatte ihn 2021 ersteigert. Doch als sich das 265 Meter lange Schiff aus Rio de Janeiro kommend dem Mittelmeer näherte, widerrief die Türkei die Erlaubnis zum Anlegen. Es wurde zurück nach Brasilien gebracht, wo ihm das Anlegen wegen des Umweltrisikos ebenfalls untersagt wurde. Sök drohte damit, das Schiff zu verlassen.
Kein Gift, aber Dämmplatten
Die brasilianische Umweltbehörde Ibama teilte im Januar mit, dass der Flugzeugträger, der einst der französischen Marine gehört hatte, keine giftige Fracht transportiere, aber Dämmplatten aus Asbest enthalte. Die Behörde schlug vor, das Schiff in einer zugelassenen Werft umweltverträglich zu entsorgen. Nun wurde es versenkt, Umweltschützer kritisierten dies.
«Die durch das Versenken verursachten Umweltschäden sind unabsehbar, aber die Entscheidung der brasilianischen Marine wird mit Sicherheit Auswirkungen auf das Leben im Meer und die Küstengemeinden haben», hiess es in einer gemeinsamen Mitteilung der Organisationen Greenpeace, Sea Sheperd und Basel Action Network. Demnach verstösst Brasilien damit gegen drei internationale Abkommen. (sda/mal)
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mil1977
“Asbest, Farben und andere giftige Abfälle geladen”
Das Zeug kommt nun in die Nahrungskette und damit zu jedem…