Trotz Kameras: Dreirosenanlage bleibt Crime-Hotspot
Kriminalität
Basel-Stadt

Trotz Kameras: Dreirosenanlage bleibt Crime-Hotspot

20.09.2023 08:16
Mario Brunner

Mario Brunner

Nach einem Monat Videoüberwachung auf der Dreirosenanlage zieht die Polizei Zwischenbilanz. Viel geändert haben die Kameras an der Kriminalität vor Ort nicht.

Drogenhandel und Gewalt. Die Situation auf der Dreirosenanlage bleibt angespannt. Und das, obwohl seit Anfang August das Areal rund um die Uhr mit Videokameras überwacht wird.

Die ernüchternde Zwischenbilanz der Kantonspolizei Basel-Stadt: «Die schweren Gewaltstraftaten gingen zurück, Drogenhandel und Kleinkriminalität finden auf und um das Areal jedoch weiterhin statt.»

Zwölf der 16 erlaubten Kameras seien seit August installiert worden, heisst es in einer Mitteilung vom Mittwoch. Auf vier Kameras hätten die Behörden vorerst verzichtet. Dies, um den Eingriff in die Privatsphäre im öffentlichen Raum möglichst gering zu halten.

Weniger physische Gewalt

In den Monaten Juni und Juli, also noch vor Installation der Kameras, zählte die Einsatzzentrale auf und um das Dreirosenareal 65 respektive 40 Beschlagnahmungen im Einsatzleitsystem. Im August stieg die Zahl der Beschlagnahmungen wieder auf 60, allerdings gingen weniger Meldungen von physischer Gewalt ein.

Die operativen Einsatzkräfte vor Ort fanden bei kontrollierten Personen weniger gefährliche Gegenstände wie zum Beispiel Messer. Aus Sicht der Polizei ebenfalls positiv hervorzuheben sei, dass die Kameras für Fahndungen präzise Bilder der Täterschaft liefern und so gezielte Personenkontrollen durchgeführt werden können.

Drogenhandel bleibt Problem

Problematisch bleibt die Situation bezüglich Drogenhandel und Eigentumsdelikten, heisst es weiter. Nach wie vor dominieren Gruppierungen junger Männer aus Nordafrika die Szene im unteren Bereich der Dreirosenanlage und am Rheinboard Richtung Mittlere Brücke. Eine befürchtete Verschiebung dieser Szene in andere Quartiere konnte nach Installation der Kameras nicht festgestellt werden.

Die Kantonspolizei Basel-Stadt wird die Situation rund um die Dreirosenanlage weiterhin im Fokus behalten, heisst es weiter. Zudem prüfen die Experten die Montage einer bisher nicht installierten Kamera, die eine noch bessere Sicht auf die Situation am Rheinbord gewährleisten soll.

Die Videoüberwachung soll bis mindestens Ende Oktober bestehen bleiben. Ob eine Verlängerung der Frist nötig sein wird, ist noch unklar.

Justiz- und Sicherheitsvorsteherin Stephanie Eymann nimmt heute Abend bei Telebasel Stellung: punkt6 thema, 18:15 Uhr

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