
Trotz Umstrukturierung: Migros verdoppelt Gewinn im 2024
Baseljetzt
Im 2024 hat Migros stark umstrukturiert und viele Teile des Geschäfts verkauft oder geschlossen. Dennoch, die Detailhändlerin verdoppelt den Gewinn des Vorjahres von 175 auf 419 Millionen Franken.
Mehr als die Hälfte des Gruppen-Gewinns fiel bei der Migros Bank an. Diese erzielte mit einem Plus von 282 Millionen Franken das zweitbeste Ergebnis ihrer Geschichte, wie die Migros am Dienstag mitteilte.
Daneben steigerte der «orange Riese» vor allem seine Ertragskraft. Der operative Gewinn (EBIT) stieg so um satte 69 Prozent auf 484 Millionen Franken. Eigentlich wäre es noch besser gelaufen: Sonderkosten durch den Verkauf der Migros-Fachmärkte belasteten das Ergebnis mit 440 Millionen Franken.
Profit aus Firmenverkäufen erst 2025
Während die Veräusserung von SportX, Melectronics, Bikeworld, Obi, Micasa und Hotelplan letztes Jahr das Ergebnis durch Sonderkosten und Abschreibungen belastete, erwartet die Migros im laufenden Jahr einen positiven Einmaleffekt aus den Verkäufen. Der laufende Umbau der Migros-Gruppe ist die grösste Restrukturierung in der 100-jährigen Geschichte des Unternehmens.
Alle vor einem Jahr angekündigten Veräusserungen und Schliessungen sind aufgegleist oder schon abgeschlossen. Einzig für den Kosmetikahersteller Mibelle wurde bislang noch kein Käufer präsentiert. In der Medienmitteilung vom Dienstag heisst es dazu einzig, der Verkaufsprozess sei noch nicht abgeschlossen.
Weniger Umsatz erwartet
Wie bereits im Januar bekannt gegeben, stieg der Umsatz der Migros-Gruppe im Jahr 2024 um 1,8 Prozent auf das Rekord-Niveau von 32,5 Milliarden Franken. Schub gab der starke Online-Handel, allem voran das Onlinewarenhaus Digitec-Galaxus. Zulegen konnte auch das Detailhandelsgeschäft und die Gesundheitssparte, die nach dem Kauf des Schweizer Geschäfts der Apothekenkette Zur Rose markant wuchs.
Für das laufende Jahr erwartet die Migros-Führung einen Umsatz, der wegen der Veräusserungen um rund 3 Milliarden Franken tiefer ausfallen wird. Auch im Supermarkt-Geschäft rechnet sie wegen der angekündigten Tiefpreis-Offensive mit weniger Umsatz. Das operative Ergebnis dürfte laut Migros «erneut solide» ausfallen. (sda/stz)
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spalen
mehr gewinn! man stelle sich vor, wie das in den ohren derjenigen klingt, die die arbeit verloren haben!
Sonnenliebe
Es sind rund 1500 Stellen, die wegfallen durch diesen Umbau. Schade wegen doit. Die Konkurrenz wird aber immer noch gross. Die Migros muss die Energien bündeln und vielleicht braucht es einen radikalen Umbau ohne Genossenschaften wie es bei Coop schon vor 20 Jahren der Fall war.