Trump droht Russlands Verbündeten mit Strafzöllen von 100 Prozent
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Ukraine-Krieg
International

Trump droht Russlands Verbündeten mit Strafzöllen von 100 Prozent

14.07.2025 18:07 - update 14.07.2025 18:25

Baseljetzt

US-Präsident Donald Trump droht Russlands Handelspartnern mit Strafzöllen in Höhe von 100 Prozent. Beim Treffen mit Nato-Generalsekretär Mark Rutte kündete dieser zudem Waffenlieferungen für Kiew an.

Die Zölle in Höhe von etwa 100 Prozent würden erhoben, wenn es bei den Bemühungen um ein Ende des russischen Krieges gegen die Ukraine innerhalb von 50 Tagen keinen Deal gebe, sagte Donald Trump bei einem Treffen mit Nato-Generalsekretär Mark Rutte im Weissen Haus.

Trump sprach von «sehr heftigen Zöllen». Die USA hätten im Zusammenhang mit dem Krieg ungefähr 350 Milliarden US-Dollar ausgegeben und hätten gerne, dass er endet.

Trump droht Russlands Verbündeten mit Strafzöllen von 100 Prozent
Nato-Chef Mark Rutte und US-Präsident Donald Trump trafen sich im Oval Office. Bild: Keystone

Nato-Generalsekretär Mark Rutte begrüsste die Ankündigungen Trumps. Neben Trump sitzend sagte er: «Wenn ich heute (Kremlchef) Wladimir Putin wäre, und ich hören würde, worüber Du sprichst – was in 50 Tagen geschehen soll – dann würde ich mir nach dieser Ankündigung überlegen, ob ich die Verhandlungen über die Ukraine nicht deutlich ernster nehmen sollte als bisher.» Für die Ukraine seien das eine wirklich grossartige Nachrichten. Rutte erklärte zudem, dass die Ukraine in den Besitz «massiver Mengen» an militärischer Ausrüstung gelangen werde.

Trump: Ich bin sehr enttäuscht

Für Trump ist das ein Richtungswechsel. Er hatte lange darauf gesetzt, den Krieg mit Verhandlungen beenden zu können – und mehrfach mit Putin telefoniert. Zuletzt hatte er seinen Unmut immer häufiger geäussert, am Sonntag sagte er etwa: «Ich bin sehr enttäuscht von Präsident Putin. Ich dachte er ist jemand, der meint was er sagt.»

Bereits zuvor hatte Trump bekanntgemacht, dass die USA an europäische Länder Patriot-Waffensysteme für die Ukraine verkaufen will. Vor Journalisten in den USA sagte er: «Für uns wird das ein Geschäft sein, und wir werden ihnen Patriots senden, die sie dringend brauchen.» Trump sagte, dass die USA nichts zahlen, sondern 100 Prozent europäische Länder.

Zum Thema Waffenlieferungen sagte Rutte, Trump habe ihn bereits am Donnerstag in einem Telefonat darüber informiert, dass er entschieden habe, dass die Ukraine das bekommen sollte, was sie brauche, um sich gegen Russland verteidigen zu können. Logischerweise wolle Trump allerdings, dass die Europäer dafür zahlen. Dies baue auch auf den Beschlüssen des Nato-Gipfels auf, bei den sich alle Alliierten verpflichtet hatten, ihre Verteidigungsausgaben auf fünf Prozent ihrer Wirtschaftsleistung zu erhöhen.

Eins der Länder, das bereit ist zu zahlen, ist Deutschland. Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) ist heute in Washington. Patriot («Phased Array Tracking Radar for Intercept on Target») zählt zu den modernsten Flugabwehrsystemen der Welt. Feindliche Flugzeuge, ballistische Raketen und Marschflugkörper werden damit bekämpft.

Rutte: Europa wird Einsatz zeigen

Rutte sicherte Trump zu, dass Europa nun erneut Einsatz zeigen werden. Deutschland sei derzeit massiv engagiert, aber auch Länder wie Finnland, Dänemark, Schweden, Norwegen, England, die Niederlande und Kanada. «Sie alle wollen Teil davon sein – und das ist nur die erste Welle – da wird noch mehr kommen», sagte der Niederländer. Man werde nun über die Nato-Strukturen den genauen Bedarf der Ukraine ermitteln, um dann mit «mit Tempo und Pragmatismus» Pakete schnüren zu können, bei denen es sowohl um die Luftverteidigung, aber auch um Dinge wie Raketen und Munition gehe.

Dabei gelte es nur sicherzustellen, dass die USA verteidigungsfähig blieben. «Denn am Ende seid Ihr der Weltpolizist (police agent of the whole world). Ihr seid die mächtigste Nation der Erde, mit dem stärksten Militär der Welt», sagte Rutte zu Trump. (sda/lef)

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14.07.2025 16:54

pserratore

Trumptrumptrump…🤡

2 2
14.07.2025 16:24

Borki74

ok🤔

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