
Trump verschickt weitere Zoll-Briefe – Schweiz nicht dabei
Baseljetzt
US-Präsident Donald Trump hat den nächsten Schub an Briefen mit Zollbestimmungen gegen andere Länder zum 1. August bekanntgemacht. Die Schweiz war zunächst nicht darunter, auch die EU nicht. Die neuen Briefe sind adressiert an Irak, Libyen, Algerien, Moldawien, Philippinen und Brunei.
Trump teilte den sechs Ländern mit, dass auf deren Produkte bei der Einfuhr in die USA zusätzliche Zölle erhoben werden sollen. Die Aufschläge weichen in den meisten Fällen leicht von den Anfang April angekündigten Sätzen ab.
Trump hatte bereits am Montag damit begonnen, Schreiben an Länder mit Handelsüberschuss gegenüber den USA zu verschicken, in denen er die neuen Zollmassnahmen ankündigte. Vierzehn Länder wurden bereits über die Höhe der von den USA geplanten Zusatzabgaben informiert – diese reichen von 25 Prozent (etwa für Japan, Südkorea und Tunesien) über 36 Prozent (Kambodscha, Thailand) bis hin zu 40 Prozent (Laos, Myanmar).
Die Schweiz wartet weiterhin auf einen Zollentscheid von Trump. Bis zum 1. August gilt für den Handel der Schweiz mit den USA laut dem Volkswirtschaftsdepartement ein allgemeiner Zollsatz von zehn Prozent.
Der Bundesrat ist laut Umwelt- und Energieminister Albert Rösti «guter Hoffnung», dass die Schweiz und die USA «einen guten Abschluss oder zumindest einen ersten Schritt» im Zollstreit machen werden. Ohne Inhaltliches oder Details einer entsprechenden Absichtserklärung bekanntzugeben, sagte Rösti am Dienstag am Rande eines Medienausflugs im Kanton Freiburg, dass der Bundesrat von den Verhandlungen mit Trumps Administration Kenntnis genommen habe. «Jetzt warten wir auf die Zustimmung der Administration Trump, das heisst von Trump selber», sagte Rösti.
EU-Brief könnte bald folgen
Am Dienstag hatte Trump angekündigt, auch in den kommenden Tagen weitere Schreiben zu verschicken – darunter eines an die Europäische Union, das laut ihm «wahrscheinlich innerhalb von zwei Tagen», also bis Mittwoch oder Donnerstag, eintreffen soll.
Die individuell festgelegten Zölle hätten ursprünglich am 9. Juli in Kraft treten sollen, wurden jedoch verschoben: Trump unterzeichnete Anfang der Woche ein Dekret, das den Beginn auf den 1. August verlegt. In den Briefen warnt er, jede Gegenmassnahme werde mit einem gleich hohen Zusatzaufschlag geahndet.
Das ist der aktuelle Stand mit Start 1. August:
- – Japan: 25 Prozent
- – Südkorea: 25 Prozent
- – Malaysia: 25 Prozent
- – Kasachstan: 25 Prozent
- – Südafrika: 30 Prozent
- – Laos: 40 Prozent
- – Myanmar: 40 Prozent
- – Tunesien: 25 Prozent
- – Bosnien und Herzegowina: 30 Prozent
- – Indonesien: 32 Prozent
- – Bangladesch: 35 Prozent
- – Serbien: 35 Prozent
- – Kambodscha: 36 Prozent
- – Thailand: 36 Prozent
- – Libyen: 30 Prozent
- – Irak: 30 Prozent
- – Algerien: 30 Prozent
- – Moldawien: 25 Prozent
- – Philippinen: 20 Prozent
- – Brunei: 25 Prozent
(sda/mik)
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pserratore
🤡🤡🤡
mil1977
Jetzt haben, bis auf Japan und Südkorea, die Schwergewichte unter den Industriestaaten die längst überfällige Zahlungsaufforderung bekommen.