Türkische Bürger in der Schweiz stimmen über ihren Präsidenten ab
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Türkische Bürger in der Schweiz stimmen über ihren Präsidenten ab

02.05.2023 09:17 - update 02.05.2023 16:29

Baseljetzt

Über 100’000 Türkinnen und Türken leben in der Schweiz. Diese haben bis am nächsten Sonntag, 07.05.2023 Zeit, das neue Parlament zu bestimmen. Erstmals tritt die Opposition geeint gegen Präsident Erdogan an.

Für mehr als 100’000 Türkinnen und Türken in der Schweiz hat die türkische Präsidentschafts- und Parlamentswahl begonnen. Sie haben bis am Sonntag, 21 Uhr, Zeit, ihre Stimme für die Wahlen am 14. Mai abzugeben.

Drei Wahlzentren hatten am Samstag ihre Türen geöffnet, wie die türkische Botschaft in der Schweiz der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilte. Sie befinden sich in der Botschaft in Bern, im Generalkonsulat in Genf sowie in der Messe Zürich und werden bis Sonntag, 7. Mai, geöffnet bleiben.

In der Schweiz seien 105’820 türkische Wählerinnen und Wähler registriert, so die Botschaft, die sich auf Zahlen des Obersten Türkischen Wahlrats stützt. Insgesamt würden in der Türkei und weltweit 64 Millionen Wählerinnen und Wähler zu den Urnen gerufen, um eine Wahl abzuhalten, die einem Referendum gegen Präsident Recep Tayyip Erdogan gleicht. Dieser tritt zum ersten Mal gegen eine geeinte Opposition an.

37 Prozent in der Schweiz stimmten 2018 für Erdogan

Bei den Präsidentschaftswahlen 2018 hatte Erdogan in der Schweiz mit 37,2 Prozent der Stimmen an der Spitze gelegen – gegenüber 31,9 Prozent für den Kandidaten der sozialdemokratischen CHP, Muharrem Ince, und 27,5 Prozent für den Kandidaten der prokurdischen Demokratischen Volkspartei (HDP), Selahattin Demirtas. Das Ergebnis des Staatschefs wurde damals vom Präsidenten der Fédération des Associations Turques de Suisse Romande (FATSR), Celâl Bayar, als «schlecht» beurteilt.

Bei den Parlamentswahlen erhielt Erdogans islamisch-konservative AKP 31,3 Prozent der Stimmen der Türkinnen und Türken in der Schweiz und wurde von der HDP mit 40,8 Proznet überholt. Die CHP, die vom Vater der modernen Türkei, Mustafa Kemal Atatürk, gegründet worden war, erhielt 17,29 Prozent.

Ein Jahr zuvor hatten die Türken in der Schweiz den von Erdogan vorgeschlagenen Verfassungsentwurf mit fast 62 Prozent der Stimmen abgelehnt. Die Vorlage hatte letztlich einen knappen Sieg errungen. (sda/maf)

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