UBS hat CS-Übernahme vollzogen
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UBS hat CS-Übernahme vollzogen

12.06.2023 06:50 - update 12.06.2023 09:48

Baseljetzt

Die Fusion der Schweizer Grossbanken ist über die Bühne. Die beiden Institute sind ab jetzt eine gemeinsame Bankengruppe. Die letzten CS-Aktien werden heute gehandelt.

Auch durch die Fusion bleibt die Credit Suisse bestehen. Wie das bereits früher angekündet wurde. Die zwei separaten Muttergesellschaften bestehen aus der UBS AG und der Credit Suisse AG.

In diesem «offenen Brief von UBS» spricht sie vom «Anfang eines neuen Kapitels – für UBS, den Finanzplatz Schweiz und die globale Finanzindustrie». Man werde «Expertise, Grösse und führende Stellung im Wealth Management bündeln, um ein noch stärkeres gemeinsames Unternehmen zu schaffen». Eines, von dem die Kundinnen und Kunden in der Schweiz und darüber hinaus profitieren würden. Das Ziel sei es, «stabile Verhältnisse» zu gewährleisten.

UBS-Kultur für die CS

Die Bank gibt darin auch ein Versprechen ab: «Wir konzentrieren uns auf unsere Kunden – Privatpersonen, Unternehmer, Firmen – und helfen ihnen dabei, ihr Vermögen zu schützen und aufzubauen und ihre Ziele zu erreichen.» Man setze dabei weiterhin auf «unsere starke UBS-Unternehmenskultur, unseren konservativen Risikoansatz und unsere hohe Servicequalität» – und werde dabei «keinerlei Kompromisse» eingehen.

«Rote Linien» für CS-Banker

UBS-Führungskräfte hätten eine Liste mit fast zwei Dutzend «roten Linien» erstellt, die den Mitarbeiter:innen der Credit Suisse ab dem ersten Tag der Zusammenlegung der beiden Banken eine Reihe von Aktivitäten untersagten, schreibt die britische «Financial Times» (online) und bezieht sich dabei auf Personen, die mit den Massnahmen vertraut sind.

Die Liste der Einschränkungen umfasst laut dem Bericht elf finanzielle und zwölf nicht-finanzielle Risiken und wurden von der Compliance-Abteilung verfasst. Während viele der Risiken operativer Natur seien und Fragen wie die Verteilung von Forschungsergebnissen und die Nutzung von Büroräumen regeln, beträfen andere Verfügungen Bereiche des Geschäfts der Credit Suisse direkter.

UBS hat das letzte Wort

Zu den verbotenen Aktivitäten gehören laut dem Bericht die Aufnahme von Kund:innen aus Ländern wie Libyen, Russland, Sudan und Venezuela sowie die Lancierung neuer Produkte ohne Zustimmung der UBS-Manager:innen. Auch ukrainische Politiker:innen und Staatsunternehmen würden gesperrt, um mögliche Geldwäsche zu verhindern. Die UBS selber wollte diese Informationen gegenüber der Nachrichtenagentur AWP nicht kommentieren.

Hintergrund der «roten Linien» dürfte die frühere Risikokultur der Credit Suisse sein. So war diese traditionell viel eher bereit, riskante Kunden zu akzeptieren und ihnen Produkte mit hohem Risiko anzubieten.

Erfolgreiche Übernahme

Die Bank hat im Brief auch «keine Zweifel», dass «wir diese Übernahme erfolgreich über die Bühne bringen».

Die UBS hatte heute vor einer Woche mitgeteilt, dass sie die Übernahme an diesem Montag abschliessen will. Am vergangenen Freitag hatten UBS und Bund noch das dafür nötige Abkommen über Verlustgarantien aus der CS-Übernahme unterzeichnet. Heute dürfte ausserdem der letzte Handelstag der CS-Aktien an der Schweizer Börse SIX sein.

«Gemeinsam noch stärker»

UBS-Chef Sergio Ermotti begrüsste in der Mitteilung die neuen Kolleg:innen der Credit Suisse bei der UBS. «Statt uns zu konkurrenzieren, werden wir nun mit vereinten Kräften das nächste Kapitel unserer gemeinsamen Reise aufschlagen».

«Ich bin erfreut, dass es uns gelungen ist, diese wichtige Transaktion in weniger als drei Monaten erfolgreich abzuschliessen und somit erstmals zwei global systemrelevante Banken zusammenzubringen», sagte derweil UBS-Verwaltungsratspräsident Colm Kelleher in der Mitteilung. Gemeinsam sei man «noch stärker».(flo/sda)

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