
Ukraine will weiterhin globale Ernährungssicherheit garantieren
Baseljetzt
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat der Weltgemeinschaft versichert, trotz des russischen Angriffs auf sein Land ein wichtiger weltweiter Lebensmittellieferant zu bleiben.
«Die Ukraine wird ihre Rolle als Garant der globalen Ernährungssicherheit niemals aufgeben», sagte der 45-Jährige am Dienstag bei einem Gipfel zu den im Jahr 2015 beschlossenen Zielen der 193 UN-Mitgliedsstaaten während der Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York.
Niemand habe von der Ukraine erwartet, dass sie die russische Flotte aus ihren Schwarzmeergewässern verdrängen und so mehr Routen für Getreidelieferungen habe schaffen können, sagte Selenskyj. Lebensmittelexporte aus der Ukraine hätten unter anderem Algerien, Dschibuti, Ägypten, Kenia, Libyen, Libanon, Marokko, Somalia, Tunesien und Bangladesch erreicht. «Wir haben es geschafft, und nichts hindert uns daran, weitaus ehrgeizigere Ziele zu erreichen.»
«Taten verändern die Welt»
Die Ukraine schlage Massnahmen vor, um Unruhen auf dem globalen Lebensmittelmarkt zu verhindern, sagte Selenskyj. So könne man Umschlagplätze für Millionen Tonnen Getreide pro Jahr errichten – die Ukraine verhandele derzeit darüber. «Die Welt verfügt über alle notwendigen Ressourcen, um alle Probleme zu lösen und gleichzeitig die globale Entwicklung voranzutreiben», sagte Selenskyj. «Nicht reden. Nicht warten. Taten verändern die Welt», rief der Präsident.
Russland blockiert Schwarzmeerhäfen
Russland hat die ukrainischen Schwarzmeerhäfen im Zuge seines Angriffskriegs blockiert. Eine internationale Vereinbarung für die Ausfuhr ukrainischer Agrarexporte aus insgesamt drei Häfen – darunter Tschornomorsk – verlängerten die Russen im Juli nicht. Die Ukraine richtete daraufhin einen temporären Korridor für zivile Schiffe ein, der auf eigenes Risiko genutzt werden kann.
So hatte etwa im Laufe des Tages das zivile Frachtschiff «Resilient Africa» trotz der russischen Seeblockade den ukrainischen Schwarzmeerhafen Tschornomorsk verlassen. Der Frachter transportiere 3000 Tonnen Weizen, schrieb der ukrainische Vize-Ministerpräsident Olexander Kubrakow auf der Plattform X, ehemals Twitter. (sda/amu)
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mil1977
Die Waffenlieferungen des Westens waren bis jetzt lediglich geeignet, eine Niederlage der Ukraine abzuwenden. Die zögerliche Waffenhilfe hat es den Russen ermöglicht, ihren Nachschub ausserhalb der HIMARS-Reichweite zu organisieren und ihre weitreichenden Befestigungsanlagen zu errichten. Russlands Verteidigungslinie war nie dazu gedacht gewesen, die ukrainischen Truppen zu stoppen, sondern sie abzunutzen. Sterben zu viele Soldaten, scheitert die ukrainische Offensive.