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FCB

«Umso dümmer!» – Altbekannte Probleme verhindern auch im Klassiker den Sieg

31.03.2024 01:12 - update 31.03.2024 19:10
Florian Metzger

Florian Metzger

Die Sieglos-Serie des FCB hält an. Und wieder ist der Fehlstart und die Art der Gegentore mitverantwortlich. Trotzdem könnte der Punkt gegen den FCZ im Abstiegskampf entscheidend sein. Die Reaktionen nach dem 2:2 im Klassiker.

Wenn die Ausbilder von Fussballtrainer:innen ein Beispiel für einen klassischen Fehlstart benötigen, können sie auf genügend Videomaterial aus der Anfangsphase dieses Spiels zurückgreifen. Der Samstagabend liefert perfektes Lehrmaterial, wenn es um einen typischen Fehlstart geht.

Fanprotest à la Bundesliga?

Der FCB wirkt von Beginn an unsicher und lässt früh eine Riesenchance der Gäste zu. Und das, obwohl Routinier Taulant Xhaka wieder einmal von Beginn an spielen darf. In der 6. Minute schenkt der FCB den Zürchern einen Eckball, den der FCZ prompt zur frühen Führung nutzt. Kurz darauf verletzt sich auch noch Innenverteidiger Renato Veiga. Das zwingt Trainer Fabio Celestini zu einem frühen Wechsel.

Passend zu diesem schlechten Start: Veiga bekommt auf dem Weg in die Kabine noch eine Bierdusche von zwei Vermummten aus der eigenen Fankurve. «Nach seinen Angaben war das Bier nicht für ihn bestimmt», lässt Medienchef Simon Walter wissen.

Vielleicht ist der Grund für den FCB-Fehlstart die mehrminütige Verzögerung des Anpfiffs. Weil bei der Choreo aus beiden Fanlagern viel Rauch aufsteigt, kann das Spiel erst später beginnen. Doch kaum ist der Ball im Spiel, muss es schon wieder unterbrochen werden. Aus Protest gegen die Kollektivstrafen fliegen aus beiden Fankurven Radiergummis auf das Spielfeld. Ganz nach dem Motto: «KKJPD-Bürogummis mache s Stadion unsicher», wie auf einem Banner zu lesen ist. Erinnerungen an Bundesligaspiele der letzten Monate werden wach. Werden Spielabbrüche in der Schweizer Liga nun zum Alltag werden?

Immer die gleichen Probleme

Wäre ein Fehlstart des FCB eine Seltenheit, könnte man die Gründe dafür vielleicht in diesen Dingen suchen. Aber es ist bereits das vierte Spiel in Folge, in dem der FCB in der ersten Halbzeit in Rückstand gerät. Das wollte man eigentlich besser machen. Deshalb wurde viel getan und Neues ausprobiert, wie Celestini nach dem Spiel verrät: «Wir haben uns heute ein Motivationsvideo angeschaut. Damit wollten wir die Spieler noch mehr auf den Klassiker einschwören. Wir wussten, dass ein Sieg in unserer Situation sehr wichtig gewesen wäre. Natürlich auch, um den Fans etwas zurückzugeben.»

Aber wie auch Celestini konsterniert festhalten muss: Genau das Gegenteil war der Fall. «Wir haben auch viel mit den Spielern gesprochen. Schlussendlich aber ist die Mannschaft fragil. Wir müssen weiterhin und bis zum letzten Moment zusammenarbeiten. Und dieser Wille sehe ich bei meiner Mannschaft, auch wenn wir nicht alles gut machen. Mir fehlt aber im Moment die letzte Überzeugung.»

Während die letzten vier Spiele nach dem schlechten Start sieglos endeten, bäumt sich der FCB gegen den FCZ auf und dreht die Partie noch vor der Pause. Zunächst gleicht Leon Avdullahu mit seinem ersten Meisterschaftstor aus. Dann trifft Anton Kade in der 39. Minute zur Führung. Beide Tore werden von Thierno Barry vorbereitet. «Ich weiss, dass meine Mannschaft reagieren kann. Aber sie muss jetzt auch zeigen, dass sie auch agieren kann», äussert sich Celestini zur Basler Wende in der ersten Halbzeit.

Auch der Start in die zweite Hälfte verläuft holprig. Keine zehn Minuten sind gespielt, da gleicht der FCZ aus. Besonders bitter: Wie der erste Treffer der Zürcher fällt auch der zweite nach einem Eckball. Auch das ist ein Thema, welches den FCB schon länger begleitet, wie Aussenverteidiger Kevin Rüegg zugeben muss: «In den letzten Spielen kassierten wir öfters Tore nach ruhenden Bällen. Das war uns bewusst. Umso dümmer, dass wir heute beide Tore auf diese Art hinnehmen mussten. Das müssen wir besser machen!»

Das Spiel bleibt danach intensiv, weitere Tore fallen aber nicht mehr. Ein weiteres Mal kann der FCB seinen Fehlstart also nicht mehr gut machen. Nun ist er seit fünf Spielen sieglos. Schlechter war der FCB in dieser Saison nur im Oktober. Damals blieb man in sechs Spielen in Folge ohne Sieg. Trotzdem könnte dieser eine Punkt gegen den FCZ noch sehr wichtig im Kampf um den Abstieg werden. Nach den restlichen neun Spielen dieser Saison könnte jeder einzelne Punkt entscheidend sein.

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Kommentare

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31.03.2024 08:30

Sprissli

Frage mich ernsthaft wie ein Barry als bester Spieler hingestellt wird!Stolperi hoch 2 und mit nicht nachkommender,Fehlpässe Frei wird verlängert! Welcome im Abstieg!ach ja gratuliere Hitz jeder Abschlag kommt zum Gegner 😆!

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31.03.2024 13:33

Naefro

nomen est nomen

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