Aktivistinnen bewerfen «Mona Lisa» im Louvre mit Suppe
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Vandalismus
International

Aktivistinnen bewerfen «Mona Lisa» im Louvre mit Suppe

28.01.2024 12:21 - update 28.01.2024 17:39

Baseljetzt

Die «Mona Lisa» ist Zielscheibe von Vandalismus geworden. Zwei Umweltaktivistinnen haben am Sonntag Suppe auf das im Louvre mit einem Panzerglas geschützte weltberühmte Bild von Leonardo da Vinci geschüttet.

Wie auf einem Video der unabhängigen Presseagentur CL Press auf der Plattform X (früher Twitter) zu sehen ist, bewarfen zwei Frauen das Gemälde und forderten das Recht auf gesunde und nachhaltige Ernährung. Auf den weissen T-Shirts der Frauen stand der Name ihrer Bewegung «Riposte alimentaire». Übersetzen lässt sich das in etwa mit «Lebensmittel-Gegenschlag».

Kein Grund könne rechtfertigen, dass man das Bild als Zielscheibe nehme, reagierte Frankreichs neue Kulturministerin Rachida Dati auf ihrem X-Account. Die Mona Lisa gehöre, so wie Frankreichs ganzes Kulturgut, den künftigen Generationen.

Aktivistinnen festgenommen

Wie auf dem Video zu sehen war, wurde der Saal, in dem das Porträt hängt, umgehend geräumt. Medien zufolge wurde er nach rund einer Stunde gereinigt wieder für Besucher geöffnet. Die beiden Aktivistinnen kamen in Polizeigewahrsam.

«Riposte alimentaire» ist ein Kollektiv, das aus der französischen Bewegung «Dernière Renovation» entstanden ist. Mit ihren Aktionen zielen sie auf eine radikale Veränderung der Gesellschaft auf klimatischer und sozialer Ebene ab.

Das berühmteste Gemälde der Welt, das seit 2005 hinter Schutzglas präsentiert wird, wurde bereits mehrfach Opfer von Vandalismus. Im Jahr 1956 sogar gleich zweimal: Zuerst besprühte ein Mann das Gemälde mit Säurefarbe und beschädigte die Leinwand dadurch schwer. Wenige Monate später warf ein junger Mann aus Bolivien ein Stein auf das Gemälde. Das Schutzglas brach und die Splitter verursachten Schäden am linken Arm der schönen Italienerin, der anschliessend restauriert werden musste.

«Mona Lisa» wird immer wieder zur Zielscheibe

Seit März 2005 wird die «Mona Lisa» durch ein rund vier Meter hohes und zwei Meter breites Panzerglas in einem speziell für das Gemälde umgestalteten Saal geschützt. Der zusätzliche Schutz erwies sich im Jahr 2009 als sehr nützlich: Eine Frau russischer Herkunft warf eine leere Tasse auf das Bild, weil sie nicht die französische Staatsangehörigkeit erhalten hatte, wie sie begründete. Die «Mona Lisa» kam unversehrt davon.

Im Mai 2022 wurde sie dann mit einer Sahnetorte beschmissen. Ein junger Mann, der unmittelbar nach dem Vorfall festgenommen wurde, sprach von einer Geste zur Unterstützung des Umweltschutzes.

König Franz I., der Leonardo da Vinci nach Frankreich einlud, kaufte das Gemälde 1518 von ihm. Auf diese Weise gelangte das Werk in die königlichen Sammlungen, die seit der Revolution im Louvre ausgestellt sind. Zu der bewegten Geschichte des Bildes gehört auch sein Diebstahl im Jahr 1911. Erst zwei Jahre später wurde es wiedergefunden und an seinen Platz im Museum zurückgebracht. (sda/jwe)

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29.01.2024 10:14

Angel

Diese zwei Frauen brauchen dringend eine Therapie 🙂

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28.01.2024 16:11

mil1977

Echte Aktivisten wären das, wenn sie sich aktiv, wie z.B. Mutter Theresa, für die Gute Sache einsetzen würden, arbeiten und das erwirtschaftete Geld spenden, sich bei gemeinnützigen Organisationen engagieren würden usw. Aber so sind es bestenfalls unbeholfene Träumer.

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