Nach Helikopterunfall: Rettungsteams suchen nach Irans Präsident
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Ebrahim Raisi
International

Nach Helikopterunfall: Rettungsteams suchen nach Irans Präsident

19.05.2024 16:18 - update 19.05.2024 17:12

Baseljetzt

Ein Hubschrauber mit dem iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi an Bord musste laut staatlichen Medien am Sonntag im Westen des Landes notlanden. Es war zunächst unklar, ob Raisi bei dem Unfall zu Schaden kam.

Nach einem Unfall eines Helikopters mit dem iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi an Bord suchen 40 Rettungsteams nach dem Unglücksort. Wie iranische Staatsmedien am Sonntagabend (Ortszeit) berichteten, war das Schicksal der Besatzung zunächst völlig unklar. Berichten iranischer Medien zufolge bestand kein Kontakt zum Team um den Präsidenten, was unter Regierungsanhängern grosse Sorgen schürte. Die Retter suchten demnach mit Spürhunden und Drohnen.

Raisi war zusammen mit Irans Aussenminister Hussein Amirabdollahian auf der Rückreise von einem Treffen mit dem Präsidenten des Nachbarlandes Aserbaidschan, Ilham Aliyev. Gemeinsam hatten sie einen Staudamm eingeweiht. Es sollte ein Zeichen der Kooperation sein, nachdem die Beziehung der Nachbarländer zuletzt angespannt war. Der Helikopter verunglückte dann in Irans Provinz Ost-Aserbaidschan in einer bergigen Waldregion. Mit an Bord war auch der Gouverneur sowie der Freitagsprediger aus der Provinzhauptstadt Tabris.

Veraltete Luftwaffe

Innenminister Ahmad Wahidi zufolge haben die Rettungskräfte wegen des Wetters und der Beschaffenheit des Geländes keinen einfachen Zugang zum Absturzort. Daher gebe es keine genauen Informationen über die Lage vor Ort. Ein Reporter im Staatsfernsehen stand während einer Live-Schalte aus der Provinz mitten in dichtem Nebel.

In den sozialen Medien wurde gemutmasst, dass sowohl Präsident Raisi als auch Aussenminister Amirabdollahian etwas zugestossen sei. Irans Regierung warnte jedoch vor unbestätigten Informationen.

Irans Luftwaffe gilt als stark veraltet, ihre Modernisierung kommt angesichts scharfer internationaler Sanktionen kaum voran. Viele der Flugzeuge und Helikopter stammen noch aus der Zeit vor der Islamischen Revolution von 1979, als das Land enge Beziehungen zu den USA unterhielt. Immer wieder kommt es zu folgenschweren Unfällen und Abstürzen.

Politischer Hardliner

Raisi wurde im August 2021 als neuer Präsident des Irans vereidigt. Der 63 Jahre alte, erzkonservative Kleriker wurde damit offiziell der Nachfolger von Hassan Ruhani, der nach zwei Amtsperioden nicht mehr antreten durfte. Als Spitzenkandidat der politischen Hardliner sowie Wunschkandidat und Protegé des Religionsführers Ajatollah Ali Chamenei hatte Raisi die Präsidentenwahl im Juni mit knapp 62 Prozent der Stimmen gewonnen. Seine Regierung steht seit Jahren wegen der repressiven Politik und der Wirtschaftskrise in der Kritik.

Der 1960 in Maschhad im Nordosten des Iran geborene Raisi gilt innerhalb des islamischen Systems als sehr einflussreich. Er pflegt ein enges Verhältnis zu Chamenei. Raisi war über drei Jahrzehnte in der Justizbehörde tätig, 2019 wurde er zum Justizchef ernannt. Ihm wird nachgesagt, dass er in seiner früheren Funktion als Staatsanwalt für zahlreiche Verhaftungen und Hinrichtungen politischer Dissidenten verantwortlich gewesen sei. Laut Verfassung ist Raisi Regierungschef, Chamenei ist als Staatsoberhaupt mächtiger und hat in allen strategischen Belangen das letzte Wort. (sda/lab)

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20.05.2024 06:37

Mikijoli

Ein Grossteil der Iranerinnen werden sich freuen

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19.05.2024 18:18

mil1977

In Israel lacht man sich krumm….

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