Unispital sucht im Ausland nach Fachpersonal – ohne grossen Erfolg
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Mangel
Basel-Stadt

Unispital sucht im Ausland nach Fachpersonal – ohne grossen Erfolg

05.09.2023 18:49 - update 05.09.2023 18:52
Larissa Bucher

Larissa Bucher

Das Universitätsspital sucht im Kampf gegen den Personalmangel seit zwei Jahren im Ausland nach Arbeitskräften. Bis jetzt ohne grossen Erfolg. Personal aus Spanien oder Portugal bleibt lieber zuhause.

Die Kampagne im Ausland läuft bereits seit zwei Jahren und soll internationales Personal nach Basel locken. In den Nachbarländern Frankreich und Deutschland scheint dies zu funktionieren, alle anderen Länder winken jedoch oft ab. So hat man erst 40 Mitarbeitende aus dem Ausland anstellen können.

Noch kein grosser Erfolg

Für Nicolas Drechsler, Mediensprecher des Unispitals, ist das unverständlich. Immerhin sei ein Arbeitsplatz in der Schweiz sehr verlockend, böten Schweizer Spitäler doch gerade Pflegenden viel: «Sie können hier selbstständiger arbeiten als in anderen Ländern, haben mehr Verantwortung und das Verhältnis zu den Ärzten ist weniger hierarchisch.» Ferner versuche man die Vorzüge des Spitals sowie der Region zu verkaufen.

Ein Problem sieht Drechsler bei der Sprache. Aber das sei nicht alles: «Es ist ein grosser Schritt, seine Familie im eigenen Land zurückzulassen und in die Schweiz zu kommen. Genauso schwierig kann es sein, die ganze Familie mit nach Basel zu nehmen.» So habe es einige Interessierte gegeben, die den Job aber schliesslich abgesagt hätten.

Mehraufwand für das Personal

Wer den Job annimmt und tatsächlich nach Basel zieht, sorgt beim Unispital aber nicht nur für glückliche Gesichter. So werde der Umgang mit den Fachkräften aus dem Ausland für das Team oftmals zur Herausforderung. Sie in einer fremden Sprache einzuführen, ist nicht einfach und sorgt für einen Mehraufwand. Diesen nehme man jedoch in Kauf: «Momentan befinden wir uns in einer Lage, in der wir froh um jegliche Lösungen sind», sagt Drechsler.

Trotzdem könne es auf Dauer nicht so weitergehen: «Langfristig hilft uns nur, wenn wir mehr Kolleginnen und Kollegen ausbilden können, wir diejenigen, die im Beruf sind, behalten können und Weiterbildungen anbieten – auch für Quereinsteiger.»

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05.09.2023 21:43

PRodriguez

Eventuell wird die Finanzierung schwierig, aber um Leute im Ausland anzulocken, kann man auch Dinge wie effektive Hilfe bei der Wohnungssuche, teilbezahlten & organisierten Umzug, eigene Sprachkurse, Unterstützung für alles Administrative bezüglich Wohnortwechsel (Steuern, Migration, Einschulung Kinder etc.) usw. aus einer Hand anbieten, also sich etwas von der Pharma abgucken.
Das tut finanziell weh, aber ohne Pflegekräfte haben wir ein grosses Problem, und Geld ist eigentlich genug da.

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