Unzufriedener Vogel trotz Sieg: «Wir können mehr!»
©Bild: Keystone
Super League
FCB

Unzufriedener Vogel trotz Sieg: «Wir können mehr!»

02.04.2023 01:08 - update 02.04.2023 11:04
Florian Metzger

Florian Metzger

Der FCB gewinnt das erste Spiel nach der Natipause. Trotz dem 2:0-Sieg gegen Winterthur ist Interimstrainer Heiko Vogel nicht zufrieden mit seiner Mannschaft. Im Cup-Halbfinal müssen sich die Basler steigern.

Pflicht erfüllt, mehr aber auch nicht. Der 2:0-Heimsieg gegen Aufsteiger Winterthur gefällt dem FCB-Cheftrainer nur resultattechnisch. Mit der Leistung seiner Mannschaft ist er aber alles andere als zufrieden: «In der Halbzeit habe ich der Mannschaft klipp und klar gesagt, dass wir mehr können. Wenn ich sehe, dass wir alles geben und es nicht besser geht, habe ich überhaupt kein Problem damit. Aber ich habe ein Problem, wenn wir nicht an unser Limit gehen wollen», sagt Heiko Vogel nach einem tiefen Seufzer.

Beide Stürmer erfolgreich

Denn auch mit der zweiten Halbzeit kann Vogel nicht zufrieden sein. Aus seiner Sicht wäre es nicht unverdient, wenn Winterthur den Ausgleich zum 1:1 schiesst. «Weil wir da gerade nur das Notwendigste gemacht haben! Deswegen bin ich heute nur zufrieden mit dem Ergebnis und, dass meine zwei Stürmer ein Tor geschossen haben», so der Interimstrainer nach dem Spiel.

Es sind zwei Tore, die gerade bei drei Spielern für Erlösung sorgen. Das erste schiesst Jean-Kévin Augustin, der nach langem Verletzungspech seine Qualitäten zeigen kann. Die fehlende Spielpraxis sieht man ihm dann aber nach dem Seitenwechsel an. Trotzdem darf er mit seiner Leistung zufrieden sein. Letztmals hat er im September getroffen.

Fink: «War keine einfache Zeit!»

Auch das zweite Tor erzielt mit Bradley Fink ein Stürmer, der zuvor noch keinen Treffer in diesem Jahr verbuchen konnte. «Ich muss sagen, es war für mich keine einfache Zeit. Als Stürmer wirst du immer an Toren gemessen. Erst im April gelingt mir nun das erste Tor in einem Pflichtspiel. Es war nicht einfach, dafür fühlte sich das Tor umso schöner an», sagt Fink im Interview nach dem Spiel.

In dieser schwierigen Zeit habe er oft das Gespräch gesucht. Unterhaltungen mit dem Trainer, den Assistenztrainern und auch mit erfahrenen Spielern haben ihm durch diese Zeit geholfen. «Man darf nicht hektisch sein und nicht zu viel denken. Schlussendlich muss man einfach cool und ruhig bleiben. Das habe ich heute gemacht und mich dafür selbst belohnt», erklärt Fink.

Den Assist zu Finks Treffer liefert übrigens Liam Millar, der damit endlich wieder einen Skorerpunkt verbuchen kann. Es ist sein allererster in der laufenden Meisterschaft. Einzig in der Conference League konnte er in dieser Saison punkten. Auch da ist bereits viel Zeit verstrichen: Anfangs September in der Gruppenphase beim 3:1-Sieg gegen Pjunik Erewan lieferte er eine Vorlage. Entsprechend gross ist der Jubel bei ihm nach dem Assist gegen Winterthur.

Denken wir an die Hinrunde, werden Erinnerungen an die Ladehemmungen der FCB-Stürmer wach. Nun scheint dieses Problem überwunden zu sein, obwohl mit Andi Zeqiri ein Stürmer verletzt fehlt, der zuletzt einen Lauf hatte. Augustin und Fink können diese Lücke zumindest gegen Winterthur füllen. Die beiden verstehen sich auf dem Platz gut, so Fink: «Wir haben verschiedene Charakteristiken. Er ist jemand, der mehr das Dribbling sucht und sich fallen lässt. Ich gehe mehr in die Tiefe. Deshalb sind wir ein gutes Duo.»

Cup-Halbfinal gegen YB

Ob die beiden auch am Dienstag im Cup-Halbfinal gegen YB zusammen auf dem Platz stehen werden, bleibt offen. Die Gedanken des Cheftrainers sind unmittelbar nach dem Spiel sowieso noch nicht bei diesem Saison-Highlight. «Ich denke von Spiel zu Spiel. Heute war der Gegner Winterthur und nicht YB. Vielleicht morgen ist YB dann ein Gedanke bei mir, zuerst werde ich aber auch das Spiel gegen Winterthur analysieren. Ich hoffe für meine Jungs nicht, dass in ihren Köpfen bereits das Spiel gegen YB war.»

Das vorgezogene Cupfinal-Spiel gegen den Leader aus Bern können die Spieler aber nicht ganz verdrängen, so Taulant Xhaka: «Wir haben es schon angesprochen. Wir wollten heute unbedingt gewinnen, dass jeder Spieler Selbstvertrauen tanken kann. Das war das Wichtigste. Gegen YB wird es ein komplett anderes Spiel geben. Im Cup kann alles passieren und wir werden gut vorbereitet sein.»

Trotz der Unzufriedenheit des Trainers kann der FCB den Cup-Halbfinal nun mit einem positiven Resultat in Angriff nehmen. YB hingegen kassiert am Samstag eine Niederlage gegen Servette. Ein gutes Omen für den FCB? Dennoch wird die Favoritenrolle am Dienstag klar bei den Bernern liegen.

Feedback für die Redaktion

Hat dir dieser Artikel gefallen?

Kommentare

Dein Kommentar

Mit dem Absenden dieses Formulars erkläre ich mich mit der zweckgebundenen Speicherung der angegebenen Daten einverstanden. Datenschutzerklärung und Widerrufshinweise

Kommentare lesen?

Um Kommentare lesen zu können, melde dich bitte an.