
Urlaub statt Bürgerschutz: Griechischer Minister tritt nach Waldbränden zurück
Baseljetzt
Die grossen Brände in Griechenland wurden am Freitag vorerst unter Kontrolle gebracht. Der zuständige Minister Notis Mitarakis allerdings trat zurück. Währenddessen fordert Pabst Franziskus mehr Klimaschutz.
Es gibt erste Entwarnung aus Griechenland. Die Flammen lodern nicht mehr unkontrollierbar. In den letzten zehn Tagen wurde ein Grossteil gelöscht oder zumindest unter Kontrolle gebracht.
Griechischer Minister tritt nach Kritik zurück
Bereits beginnt das Köpferollen: Am Freitag reichte Bürgerschutzminister Notis Mitarakis seinen Rücktritt ein. Der griechischen Feuerwehr war es teils bis zu zehn Tage lang nicht gelungen, die zahlreichen Wald- und Buschbrände im Land zu löschen – unter anderem auf der stark betroffenen Insel Rhodos, wo vergangenes Wochenende rund 19’000 Touristen vor den Flammen in Sicherheit gebracht werden mussten. Hinzu kam, dass Mitarakis sich während der schweren Brände im Urlaub auf einer griechischen Insel befand, wie die Zeitung «Kathimerini» am Freitag berichtete.

Ein dramatischer Höhepunkt der Brände in Griechenland war am Donnerstag der Brand im mittelgriechischen Nea Anchialos, der zu Explosionen in einem Munitionslager führte. Ein Radius von drei Kilometern musste evakuiert werden, bevor der Brand am Abend gelöscht werden konnte.
Pabst Franziskus fordert mehr Klimaschutz
Angesichts der Hitze in Südeuropa, der vielen Brände und auch Unwetter, äusserte sich Papst Franziskus zum Thema Klimawandel. Die Wetterereignisse machten deutlich, dass «es notwendig ist, mutige und weitsichtige Anstrengungen zu unternehmen, um der Herausforderung des Klimawandels zu begegnen», hiess es in einem Telegramm des Oberhauptes der katholischen Kirche an die Vorsitzenden der Bischofskonferenzen von Griechenland und Italien.

Er sei zutiefst besorgt über die Bedrohung von Menschenleben sowie die Schäden, die die Brände in Griechenland und Italien entstehen liessen und bete für alle Rettungs- und Einsatzkräfte, hiess es.
In Italien lodern immer noch Wald- und Flächenbrände
Im Süden Italiens lodern die Wald- und Flächenbrände derweil weiter. Neben der grossen Mittelmeerinsel Sizilien ist erneut die Adria-Region Apulien betroffen. In der Provinz Lecce im Salento im Süden der Region erreichte ein Brand am Donnerstagabend einige Häuser und näherte sich bedrohlich der Küste.

Zwischenzeitlich mussten Ferienwohnungen evakuiert werden und in den sozialen Medien kursierten Videos, wie Menschen vom Strand der Gemeinde Ugento vor den sich nähernden Flammen flohen. Der Brand sei aber nun unter Kontrolle in ihren Unterkünften, hiess es bei der Feuerwehr.
Auch die Türkei leidet unter Waldbränden
Ein Waldbrand in einem ländlichen Gebiet nahe der türkischen Küstenstadt Antalya konnte nach vier Tagen ebenfalls unter Kontrolle gebracht werden. Das Feuer habe eine Fläche von rund 300 Hektar zerstört, teilte ein Sprecher der Stadtverwaltung am Freitag mit.
Mehr als 20 Löschflugzeuge waren im Einsatz, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete. Die Türkei hat mit einer Hitzewelle zu kämpfen. Die Behörden warnen vor hoher Waldbrandgefahr. (sda/fra)
Feedback für die Redaktion
Hat dir dieser Artikel gefallen?
Kommentare
Dein Kommentar
Mit dem Absenden dieses Formulars erkläre ich mich mit der zweckgebundenen Speicherung der angegebenen Daten einverstanden. Datenschutzerklärung und Widerrufshinweise
Kommentare lesen?
Um Kommentare lesen zu können, melde dich bitte an.
Thanatos
“Pabst Franziskus fordert mehr Klimaschutz”
Soso. Ist das der Nachfolger vom Papst?