Vertauschte Laborproben im Unispital: Operation an falscher Patientin
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Krebszellen
Basel-Stadt

Vertauschte Laborproben im Unispital: Operation an falscher Patientin

30.09.2025 10:22

Baseljetzt

Eine Frau wird am Unispital Basel unnötig operiert, weil Laborproben vertauscht wurden. Erst Monate später erfährt sie von dem Fehler – mit möglichen Folgen für ihre Gesundheit.

Im September 2024 sollte Sarah Miesch ein Teil ihres Gebärmutterhalses entfernt werden, weil angeblich Krebszellen gefunden wurden. Die betroffene Person, erinnert sich im SRF Kassensturz: «Ich war mega nervös vor der Operation. Meinem Körper wird ja etwas weggenommen.»

Die Operation verlief zwar ohne Komplikationen. Doch knapp zwei Monate später rief die Ärztin an: Laborproben von zwei Patientinnen seien vertauscht worden. Sarah Miesch war unnötig operiert worden, mit möglichen Folgen für ihre Zukunft. «Dadurch, dass mir ein Teil herausgeschnitten worden ist, habe ich eine Verkürzung des Gebärmutterhalses. Das erhöht bei einer Schwangerschaft die Gefahr einer Frühgeburt», sagt sie gegenüber dem SRF Kassensturz.

Probe und Identifikationsnummer gehen für wenige Sekunden auseinander

Der Laborleiter des Unispitals, Alexandar Tzankov, erklärte gegenüber dem «Kassensturz»: «Für wenige Sekunden gehen Probe und Identifikationsnummer auseinander. Dort kann etwas passieren, wenn man mehrere Proben bearbeitet, wenn man unkonzentriert arbeitet.»

Das Unispital Basel zahlte zunächst keinen Schadenersatz, sondern verwies an die Haftpflichtversicherung Helvetia, die Sarah Miesch ein pauschales Angebot von 1’000 Franken machte – das lehnte sie ab. Nach Einschalten von «Kassensturz» erhöhte die Haftpflichtversicherung die Entschädigung auf 4’000 Franken und übernimmt ausserdem die Kosten für eine mögliche Frühgeburt. (shs)

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30.09.2025 22:16

Thomy

So etwas sollte schon nicht passieren wirklich nicht
Immerhin kam sowas an das Tageslicht möchte gar nicht daran denken was alles verschwiegen wird und auch noch so passiert …..

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30.09.2025 14:20

spalen

schrecklich, dieser fehler. aber es ist halt so, fehler können passieren.
aber wenn fehler passieren, ist es umso wichtiger, korrekt damit umzugehen: in diesem fall mit der frau und ihrem erlittenen schaden, andererseits mit der aufarbeitung, damit solche fehler nicht wieder vorkommen. hier ist eine positive fehlerkultur entscheidend. ich hoffe, das ist beim unispital der fall.

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