Vertrag für fünf Iris-T-Flugabwehr-Systeme für die Schweiz
©Bild: Keystone
Verteidigung
Schweiz

Vertrag für fünf Iris-T-Flugabwehr-Systeme für die Schweiz

22.07.2025 11:17

Baseljetzt

Die Schweiz beschafft fünf Iris-T SLM Systeme zur bodengestützten Luftverteidigung mittlerer Reichweite.

Das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der deutschen Bundeswehr und die Herstellerin Diehl Defence haben für die Schweiz den Vertrag unterzeichnet.

Das Bundesamt für Rüstung (Armasuisse) habe die Vollmacht dazu gegeben, teilte das Bundesamt am Dienstag mit. Mit dem neuen System könne die Bevölkerung vor Bedrohungen aus der Luft aus mittlerer Reichweite geschützt werden. Die Beschaffung erfolge im Rahmen der European Sky Shield Initiative (ESSI) und sei ein wichtiger Meilenstein für die integrierte Luftverteidigung der Schweiz.

Mit fünf Iris-T SLM Systemen schliesst die Schweizer Armee laut Armasuisse eine zentrale Fähigkeitslücke und stärkt die Resilienz gegenüber modernen Bedrohungen aus der Luft. Das System ergänzt die Beschaffung des Kampfflugzeuges F-35A und der bodengestützten Luftverteidigung Patriot für grössere Reichweiten.

Kompensationsgeschäfte vorgesehen

Der Vertrag mit der deutschen Herstellerin beinhaltet die Verpflichtung, Kompensationsgeschäfte im üblichen Umfang mit Schweizer Unternehmen zu realisieren.

Für das künftige System zur bodengestützten Luftverteidigung mittlerer Reichweite (Bodluv MR) wurde im Rüstungsprogramm 2024 ein Verpflichtungskredit von 660 Millionen Franken bewilligt. Gemäss aktueller Planung belaufen sich die Investitionen auf 660 Millionen Franken sowie weiteren 10 Millionen aus dem Kredit zur Planung, Erprobung und Beschaffungsvorbereitung (PEB-Kredit).

Damit bewege sich das Projekt weiterhin im vorgesehenen Finanzrahmen. Der Vertragswert zur kooperativen Beschaffung von IRIS-T SLM Systemen im Rahmen der Programmvereinbarung European Sky Shield Initiative (ESSI) belaufe sich auf rund 500 Millionen Franken, so Armasuisse.

Neben den fünf IRIS-T SLM Systemen beinhaltet der Beschaffungsvertrag auch die Bereitstellung von Logistik-Fahrzeugen für die mobile Instandsetzung, die Ersatzteilbereitstellung sowie die Be- und Entladung von Lenkwaffen. Ausserdem werden Ersatzteile, Prüfgeräte, Lenkwaffen, eine Ausbildungsstation und eine Initialausbildung für die Schweizer Armee bereitgestellt.

Lieferung ab Ende 2028

Gemäss aktueller Planung wird die Lieferung der ersten Feuereinheit ab Ende 2028 erfolgen. In den Jahren 2029 bis 2031 sollen dann die weiteren Feuereinheiten und Logistikmittel sowie die schrittweise Systemintegration geliefert werden, schreibt Armasuisse.

Vor knapp einer Woche hatte das Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) mitgeteilt, dass sich die Auslieferung der Patriot-Systeme für die Schweiz verzögern wird. Der Grund dafür ist, dass das US-Verteidigungsdepartement aufgrund der Unterstützung der Ukraine die Auslieferung der Patriot-Systeme neu priorisiert. (sda/ana)

Feedback für die Redaktion

Hat dir dieser Artikel gefallen?

Kommentare

Dein Kommentar

Mit dem Absenden dieses Formulars erkläre ich mich mit der zweckgebundenen Speicherung der angegebenen Daten einverstanden. Datenschutzerklärung und Widerrufshinweise

Kommentare lesen?

Um Kommentare lesen zu können, melde dich bitte an.