
Viel Publikum und kaum Zwischenfälle am Züri Fäscht
Baseljetzt
Viele Leute, weniger Abfall und keine grossen Probleme: Die Organisatoren des dreitägigen Züri Fäscht haben eine erste positive Zwischenbilanz des grössten Volksfestes der Schweiz gezogen.
Rund zwei Millionen Menschen besuchten gemäss einer Schätzung des Organisationskomitees (OK) das riesige Festgelände in der Zürcher Innenstadt und am Seebecken. Damit wurde etwa die Zahl der letzten Austragung von 2019 erreicht.
Rekorde strebten die Organisatoren nicht an – wichtiger seien Sicherheit und Freude am grössten Volksfest der Schweiz, sagte OK-Präsident Albert Leiser. Diesbezüglich falle die Bilanz positiv aus: Hervorragendes Wetter und wenige Zwischenfälle sorgten für unbeschwerte Feststimmung.
Das Fest und der Grossandrang
Wegen des Grossaufmarsches von Festbesucherinnen und -besuchern musste auch die Stadtpolizei Zürich intervenieren. Sie setzte einige der vorgängig geplanten Personenumlenkungsmassnahmen um.
So sperrte sie am Samstag kurz vor dem ersten der beiden Feuerwerke des Abends das innere Seebecken wegen Überfüllung. Später, als die letzten Raketen abgefeuert waren, informierte sie, dass der Bahnhof Stadelhofen überlastet sei. Man solle andere Bahnhöfe in der Stadt für die Abreise nutzen – oder das Fest einfach noch etwas länger geniessen, wie die Polizei auf verschiedenen Kanälen riet.
Von gravierenderen Zwischenfällen berichtete die Stadtpolizei in ihren ersten beiden Zwischenbilanzen am Samstag und Sonntag nicht. Wie immer an solchen Grossanlässen blieben die Einsatzkräfte wegen diverser Auseinandersetzungen, Tätlichkeiten, Körperverletzungen und Hilfeleistungen gefordert. Zudem brannte am Sonntag mitten im Getümmel ein Essensstand nieder, und am Samstag waren Vermummte, wohl FCZ-Sympathisanten, auf einen GC-Stand losgegangen.
Die Stadtpolizei sowie die sie unterstützenden Partner Kantonspolizei Zürich, Stadtpolizei Winterthur und Kantonspolizei Schwyz nahmen ein paar Dutzend Personen fest, insbesondere Taschendiebe sowie Festbesuchende wegen Gewalt und Drohung gegen Beamte, Körperverletzung und Widerhandlung gegen das Ausländergesetz.
Das Fest und der Abfall
Beim Grossanlass wurde zum ersten Mal ein Depotsystem auf Alu und Pet umgesetzt. Eine Million Zweifränkler hatten die Organisatoren beschafft, damit die Besucherinnen und Besucher unter anderem an elf zusätzlichen Stationen ihr Zwei-Franken-Depot wieder zurückerhielten.
Damit – und mit einer weiteren kontrollierten Trennung weiterer Wertstoffe – wollten die Organisatoren den Abfall gegenüber früheren Züri-Fäscht-Ausgaben um die Hälfte verringern. Erste Anzeichen deuteten auf eine Reduktion der Müllmenge hin, sagte Thomas Bieri vom OK.
Noch lägen aber keine genauen Zahlen vor, ergänzte Claudia Schuler, die Nachhaltigkeitsbeauftragte des Züri Fäscht. Die verschiedenen getroffenen Massnahmen sollen nun ausgewertet werden, sinnvolle und umsetzbare würden für die nächste Ausgabe weiterentwickelt.
Das Fest und die links-grüne Stadt
Dass das Züri Fäscht bestrebt ist, zu einem nachhaltigen und umweltverträglichen Volksfest zu werden, hat auch mit politischem Druck zu tun. Das links-grün dominierte Stadtparlament verbot dem Fest auf diese Austragung hin bereits die traditionellen Flugshows.
Auch die Feuerwerke, die sich wiederum als Publikumsmagnete erwiesen haben, sind der Stadtpolitik ein Dorn im Auge. Sie könnten zum letzten Mal stattgefunden haben. Die Politik will sie baldmöglichst durch umweltfreundliche Alternativen ersetzt sehen.
OK-Präsident Leiser zeigte sich am Sonntagabend aber persönlich davon überzeugt, dass die Feuerwerke auch 2026 wieder Bestandteil des vielfältigen Programms sein werden. «Die Feuerwerke haben bei den Besucherinnen und Besuchern wiederum derart viele Emotionen ausgelöst, dass wir an ihnen festhalten wollen und müssen», sagte er.
Von Freitag bis Sonntag lockten unter anderem Chilbibahnen, Festwirtschaften und Essstände, Live-Auftritte verschiedener Künstlerinnen und Künstler sowie Feuerwerke und Drohnenshows. Das nächste Züri Fäscht findet – sofern nicht wieder eine Pandemie dazwischen kommt – traditionsgemäss in drei Jahren statt. (sda/lab)
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