Viertelfinal-Einzug geschafft – Kurzer Genuss vor YB-Kracher
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Conference League
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Viertelfinal-Einzug geschafft – Kurzer Genuss vor YB-Kracher

17.03.2023 00:05 - update 17.03.2023 05:29
Florian Metzger

Florian Metzger

Der Jubel nach der Wende im Achtelfinal-Spiel gegen Bratislava ist gross. Der FCB steht erstmals im Viertelfinal der Conference League. Aber nicht lange darf gefeiert werden. Am Sonntag geht es in Bern weiter.

Der Jubel ist riesig. Nach einer kämpferischen Aufholjagd setzt sich der FCB in Bratislava nach Elfmeterschiessen mit 3:6 durch. Der Viertelfinal-Einzug ist Tatsache. Die Spieler und Trainer liegen sich in den Armen. Beim TV-Interview mit «Blue» hört man bei Interimstrainer Heiko Vogel grosse Emotionen in seiner Stimme. «Alles was Fussball ausmacht haben wir heute gesehen. Durch zwei individuelle Fehler sind wir 0:2 in Rückstand geraten. In der 90. Minute machen wir den Ausgleich, gehen in die Verlängerung, danach ins Elfmeterschiessen und gewinnen», bilanziert Vogel voller Stolz auf seine Spieler.

Das umgekehrte Hinspiel

Im zehnten Spiel mit Vogel an der Seitenlinie kann der FCB die zweite Niederlage im praktisch letzten Moment gerade noch verhindern. Natürlich sind auch bei Taulant Xhaka die Emotionen entsprechend gross. Weil Fabian Frei verletzt ist, führt Xhaka das Team als Captain zu diesem Erfolg. In der 83. Minute ausgewechselt, muss er die Entscheidung im Elfmeterschiessen von der Bank aus mitverfolgen. «Man ist natürlich extrem aufgeregt. Aber wir haben gewusst, dass wir mit Marwin einen sehr guten Torhüter haben. Das hat er heute wieder einmal bewiesen», sagt Xhaka ebenfalls unmittelbar nach dem Spielende im TV-Interview.

Nicht nur im Elfmeterschiessen ist Marwin Hitz ein wichtiger Faktor. Auch im Spiel selbst zeigt er einmal mehr ein sehr gute Leistung und ist da, wenn seine Vorderleute ihn brauchen. Gerade in der ersten Hälfte muss er sein Können mehrmals unter Beweis stellen. War es im Hinspiel in Basel ein schlechter zweiter Durchgang, der auf eine gute erste Halbzeit folgte, ist es beim entscheidenden Rückspiel in Bratislava genau umgekehrt.

«Der Trainer blieb sehr ruhig»

Die Basler finden zwar gut ins Spiel und haben mehrheitlich den Ball in den eigenen Füssen, sind in der Offensive aber oft unpräzise. Ganz im Gegenteil die Slowaken. Bratislava verteidigt kompakt und setzen mit schnellem und einfachem Umschaltspiel die Basler unter Druck. Die frühe 2:0-Führung der Gastgeber zeigt die Basler Schwächen gnadenlos auf. Vielleicht auch, weil der FCB auf diese defensive Taktik nicht vorbereitet war, wie Xhaka einräumt: «Wir haben eigentlich erwartet, dass Slovan Bratislava von Beginn weg presst. Das war aber nicht der Fall. Wie schon in Basel haben sie eher abgewartet und auf unsere Fehler gelauert. Aber ich kann auf unsere Mannschaft nur stolz sein. Dass wir am Schluss noch zurückgekommen sind und im Elfmeterschiessen gewinnen konnten, ist absolut verdient.»

Trotz des frühen Rückstands lässt sich der FCB nicht aus der Ruhe bringen und zieht sein Spiel durch. Dafür mitverantwortlich ist der Mann an der Seitenlinie, der in der Pause nur kleine Anpassungen vornimmt. «Wir wissen, was wir können. Der Trainer blieb sehr ruhig und sagte, dass wir einfach so weitermachen sollen. Von Anfang an hat man gesehen, dass wir die bessere Mannschaft waren und viel Ballbesitz hatten», analysiert Xhaka.

Kurzer Genuss vor Bern-Reise

«Der Spielverlauf hat Slovan in die Karten gespielt. Sie sind dann sehr tief gestanden und gegen einen so tief stehenden Gegner zu spielen, ist unglaublich schwierig. Da hilft nur Geduld. Ich habe Ihnen gesagt, sie sollen die Brechstange in der Kabine lassen und so haben wir uns dann auch belohnt», erklärt Vogel die Basler Aufholjagd.

Nun kann der FCB zumindest am Donnerstagabend die kurze Zeit vor dem Schlafengehen geniessen, um so doch noch ein wenig den Viertelfinal-Einzug zu feiern. Am Freitag geht es dann schon wieder zurück in die Schweiz. Ab dann ist die Liga wieder im Fokus, in der die Basler noch einiges zu korrigieren haben. Ein Sieg am Sonntag beim Leader in Bern würde nicht nur drei wichtige Punkte für die Tabellensituation bringen, sondern auch für noch mehr Selbstvertrauen sorgen.

So weit möchte Vogel unmittelbar nach dem Schlusspfiff aber noch nicht blicken: «Morgen denke ich an die Young Boys. Jetzt geniesse ich den Abend. Ich glaube, die Jungs haben das hervorragend gemacht. Ich muss ihnen an dieser Stelle ein riesiges Kompliment machen, weil es ohne die Jungs nicht gehen würde. Sie akzeptieren meine Doppelrolle und nehmen deshalb sehr viel Rücksicht auf mich. Und sie geben mir alles zurück. Heute geniessen wir also den Abend.»

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