Vogel nach YB-Niederlage: «Ändert nichts daran, was ich über meine Jungs denke»
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Vogel nach YB-Niederlage: «Ändert nichts daran, was ich über meine Jungs denke»

19.03.2023 22:21 - update 19.03.2023 23:10
Florian Metzger

Florian Metzger

Nach intensiven Wochen verabschiedet sich der FCB mit einer 0:3-Niederlage gegen YB in die wohlverdiente Natipause. Es ist die erst zweite Niederlage im elften Spiel unter Interimstrainer Heiko Vogel.

Ist es die Müdigkeit nach dem 120-minutenlangen Achtelfinal-Fight in der Conference League am Donnerstag? Oder ist der Leader aus Bern wirklich so viel besser als die Basler? Die Wahrheit liegt vermutlich irgendwo dazwischen. Auf jeden Fall kommt der FCB niemals wirklich im Spiel an. Das bemerkt auch FCB-Stürmer Bradley Fink: «Von Anfang an sind wir nicht richtig ins Spiel gekommen. Trotzdem stand es in der Halbzeit noch 0:0. Wir haben versucht gut aus der Pause zu kommen und umzusetzen, was der Trainer uns gesagt hat. Es war aber nicht so gut von uns.»

Heiko Vogel sieht dies ähnlich. Der aktuelle Cheftrainer verrät, dass einige Spieler nicht in Bestform angereist sind: «Ich habe gestern festgestellt, dass die halbe Mannschaft rumschnupft und rumhustet. Und sie haben es geschafft, mich auch noch zu erwischen», fügt Vogel ironisch an. «Wir haben das Spiel am Donnerstag gehabt und gewusst, dass am Sonntag eigentlich noch ein grösseres Brett mit YB folgt. Denn ich schätze YB stärker als Slovan Bratislava ein. Erst recht bei Ihnen auf dem Kunstrasen. Nun nehmen wir mit, dass wir etwas können und noch viel lernen müssen», analysiert Vogel.

Verletzungssorgen bei Vogel

Die anstrengende Bratislava-Reise dürfe aber keine Ausrede sein, meint Fink: «Mit dem müssen wir umgehen können.» Den Matchplan konnte der FCB nicht wirklich umsetzen, erzählt der Stürmer weiter: «Zu Beginn wollten wir ziemlich tief stehen, damit wir ihnen keine Räume geben. Mit ihren Diagonalbällen kommen sie meistens über die Seite und versuchen den Ball in den Rückraum zu spielen. Genau das wollten wir verhindern, was uns zum Teil auch gelungen ist. Aber man hat bemerkt, das wir nicht richtig raus gekommen sind.»

Der einzige Basler, der über sich hinauswachsen kann, ist Torhüter Marwin Hitz. Er hält einen Elfmeter und auch im Spiel selbst bringt er bis eine Viertelstunde vor Spielschluss die YB-Spieler an Rande der Verzweiflung. Über ihn sagt Vogel nach dem Spiel lediglich – und mehr Worte braucht es eigentlich auch nicht: «Bester Torwart der Liga!»

Ärgerlicher als die Niederlage sind die Verletzungen, die das Spiel mit sich bringt. Gleich drei Spieler sind davon betroffen: Andi Zeqiri, Darian Males und Hugo Novoa. Zeqiri musste sogar auf einer Barre abtransportiert werden, was nach einer schlimmeren Verletzung aussieht. «Bei Zeqiri ist es vermutlich schwierig, dass er zu der Nationalmannschaft fährt. Das ist traurig für ihn, weil er sich das Aufgebot mit hervorragenden Leistungen in den letzten Wochen verdient hat. Wie gross das Ausmass ist, sehen wir morgen. Ich hoffe, dass wir Glück im Unglück gehabt haben. Aber ich glaube mit der Nationalmannschaft wird nichts. Es würde mich richtig traurig machen, wenn Zeqiri für längere Zeit ausfallen würde», so Vogel. Auch für Darian Males dürfte es eng werden mit dem Einzug in die U21-Nati, so der Deutsche weiter. Bei Novoa wisse er noch nichts Genaueres.

Durchatmen in der Natipause

Nun gibt es einen zweiwöchigen Unterbruch aufgrund der Natipause. Da es im FCB-Kader aber einige Nationalspieler gibt, können sich nicht alle von diesen intensiven Wochen optimal erholen. «Regeneration gibt es für diejenigen, die in die Nationalmannschaft gehen, sicherlich nicht. Vielleicht gibt es einmal einen freien Tag, an dem man ein wenig auslaufen kann. Aber es geht natürlich sofort weiter», erklärt Fink, der zum ehemaligen FCB-Trainer Patrick Rahmen in die U21-Nati reist.

Sein Trainer ist froh, endlich mal ein wenig durchatmen zu können: «Auf der anderen Seite hätte ich die Mannschaft auch gerne beisammen. Aber das geht sowieso nicht. Deswegen bin ich froh, wenn alle wieder gesund zurückkommen.» Diese Niederlage zum Schluss der anstrengenden Wochen ändert nichts am Bild des Cheftrainers, welches er von seinen Spielern hat. «Es war schon mega intensiv. Deswegen kann ich mich nicht tief genug von dem verneigen, was diese Jungs in den letzten Wochen abgerissen haben. Auch wenn das heute so ein Ende gefunden hat, ändert es nichts daran, was ich über meine Jungs denke.»

Wie weit die Berner dem FCB voraus ist, kann man dann vielleicht beim nächsten Aufeinandertreffen besser beurteilen. Am 4. April wird im Cup-Halbfinal zuhause auf Naturrasen gespielt. Und, wie der FCB in dieser Saison schon oft bewiesen hat: In K.o.-Spielen kann er über sich hinauswachsen.

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