Von der Lehrerin zur Gastronomin: Das Petite Flambeuse ist eröffnet
©Bild: petite-flambeuse.ch
Gastronomie
Basel-Stadt

Von der Lehrerin zur Gastronomin: Das Petite Flambeuse ist eröffnet

31.01.2023 18:38 - update 20.04.2023 10:01

Baseljetzt

Regional, saisonal und mit so wenig Abfall wie möglich: Das ist das Konzept des neuen Restaurants Petite Flambeuse. Für die Gründerin sowie für ihre Mitarbeiterinnen ist es ein Neuanfang.

Laura Meier hat die Kreide gegen die Küchenschürze getauscht. Seit Montag führt sie ein eigenes Restaurant. Bevor sie den Schritt zur Gastronomin gewagt hat, war sie 15 Jahre lang Lehrerin. Ihre grosse Leidenschaft war jedoch schon immer das Kochen. «Ich habe einfach gemerkt, dass ich jetzt mit bald 37 nicht mehr Arbeit und Leben trennen möchte. Ich möchte einfach nur noch das machen, was sich für mich gut anfühlt und einfach nur noch leben», erzählt Meier.

Das Petite Flambeuse befindet sich im Kultlokal Didi Offensiv am Erasmusplatz. Momentan wird nur am Mittag gekocht. Auf dem Speiseplan stehen jeden Tag diverse Vorspeisen, ein Hauptgang mit Fleisch oder Fisch, eine vegetarische Option und süsse Desserts. Aber auch hausgemachte Läckerli und Saucen werden verkauft.

«Mir hat dieser soziale Aspekt gefallen»

In ihr Team hat die frischgebackene Gastronomin zwei Frauen mit Migrationshintergrund geholt. Dies hat sie über den Verein Crescenda organisiert – ein Lernbetrieb, über welchen Migrantinnen in einem geschützten Rahmen Erfahrungen in der Berufswelt sammeln können. «Mir hat dieser soziale Aspekt gefallen, dass man in einem Betrieb Leute weiterbringt», erläutert Meier über die Wahl ihres Personals.

Die beiden Hilfskräfte kommen aus Senegal und Eritrea. Sie dürfen auch ihre eigenen Rezepte einbringen, denn die Küche vom Restaurant ist international. Am kommenden Freitag wird beispielsweise eine Erdnusssauce nach senegalischer Art serviert.

Löhne der Angestellten haben Priorität

Ansonsten setzt das Restaurant auf saisonale Zutaten aus der Region. Das Menü des Petite Flambeuse ändert sich jeden Tag. In Zukunft könnte sich Laura Meier vorstellen, die Öffnungszeiten zu verlängern. Vor dem Mittagstisch könnte man beispielsweise Kaffees und Croissants servieren.

Die Gastronomin schliesst auch einen Delivery-Service nicht aus: «Ich habe viel Freundinnen, die beruflich recht gute Positionen und Kinder haben. Sie haben einfach die Kapazität nicht, um noch wahnsinnig gesund und lange am Abend zu kochen. Darum haben sie sich früher immer darüber gefreut, wenn ich ihnen Tupperwares mitgegeben habe zum Wärmen.»

Um sich ihren Traum zu verwirklichen, ist Meier mit ihrem Ehemann und ihren zwei Kindern in eine kleinere Wohnung gezogen. Auch beim Lohn muss sie derzeit Abstriche machen. «Ich trage die Verantwortung für diese Frauen allein, dass sie jeden Monat den Lohn kriegen. Und sie haben auch klar Priorität», so die ehemalige Lehrerin.

Umso mehr freut sich Meier, dass die ersten zwei Eröffnungstage sehr erfolgreich waren. Das Restaurant ist montags bis freitags von 11:30 Uhr bis 14:00 Uhr geöffnet.

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