Von Fans, für Fans, mit Fans: Der FCB-Anhang diskutiert auf X
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Online-Diskurs
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Von Fans, für Fans, mit Fans: Der FCB-Anhang diskutiert auf X

07.10.2023 11:41 - update 08.10.2023 12:39
Maximilian Karl Fankhauser

Maximilian Karl Fankhauser

Online-Diskussionsrunden haben seit der Pandemie an Beliebtheit gewonnen. Nun sind sie auch im FCB-Fan-Kosmos angekommen. Der Verein ist sehr interessiert, lässt sich aber nicht in die Karten schauen.

Der FCB polarisiert. Nicht nur im und ums Stadion, sondern auch in der weiten Welt des Internets. Vor allem auf der Plattform X (ehemals Twitter) erfreut sich der #rotblaulive besonders grossem Gebrauchs. Es ist wahrscheinlich in der Schweizer Sportwelt der meistgebrauchte Hashtag.

Der FCB hat den Fans in letzter Zeit mit Personalentscheidungen wieder viel Gesprächsstoff geliefert. So viel, dass sich für die beiden in der #rotblaulive-Welt bekannten X-User Birnweich Basler und Sali Zämme die Frage aufgetan hat, ob der schriftliche Austausch auf der Plattform den Diskussionsrunden noch gerecht wird.

Und da X die während der Pandemie in Mode gekommene Idee von Clubhouse unter dem Namen Spaces in ihr Angebot aufgenommen hat, sahen die zwei darin eine gute Möglichkeit.

Vorgänge im Sommer bergen Diskussionspotential

Das ist Spaces

Wie bei Clubhouse verfolgt Spaces von X ein ähnliches Modell. Im Grunde genommen ist es eine Online-Diskussionsrunde mit dem Handy- oder Computermikrofon.. Ein Moderator und zwei C-Hosts eröffnen den Space. Alle, die interessiert sind, können zuhören. Die Co-Moderation kann immer sprechen. Sie entscheidet auch, wer in der Runde aktiv mitreden darf aus dem Publikum. Dies geschieht zumeist durch ein Handheb-Emoji. Die Personen werden dann auf die virtuelle Tribüne geholt. Insgesamt können mit der Co-Moderation 13 Menschen gleichzeitig sprechen.

«Wir haben bereits früh in der Saison gemerkt, dass ein ausserordentlicher Redebedarf unter diesem Hashtag herrscht. Deswegen haben wir diese #rotblaulive-Talk ins Leben gerufen», erzählt Birnweich gegenüber Baseljetzt. Ihnen habe die Interaktivität gefehlt. Denn die ganzen Vorgänge im Sommer bargen extremes Diskussionspotential.

«Diese Umbruchsstimmung im Verein kam auch für uns überraschend.» Eine gewisse Stagnation sei spürbar gewesen. So haben die beiden ihre «kreativen» Köpfe zusammengesteckt und die Optionen ausgelotet. Fussballpodcasts gäbe es ja seit der Pandemie genug, was bisher fehlte, sei ein Austausch von Fans, für Fans, mit Fans.

Und der Andrang gibt den Beiden recht. Nach dem Horror-Spiel gegen Stade Lausanne-Ouchy waren zeitweise 160 Zuhörende im Talk. Darunter auch Exponenten des FCB. Die Message dahinter ist klar: Den beiden ist wichtig, dass der Verein nicht den Bezug zur Basis verliert. «Auch David Degen und Heiko Vogel sind natürlich ganz herzlich eingeladen.»

Erst muss Ruhe einkehren

Dass eine Teilnahme von Degen oder Vogel der Fall sein wird, ist unwahrscheinlich. «Wir beobachten diese Entwicklungen sehr interessiert», sagt Remo Meister, Kommunikations-Verantwortlicher beim FCB. «Denn auch über solche Plattformen können wir wichtiges, konstruktives Feedback erhalten.» Solche Bewegungen würden wiederum die Faszination des FCB-Kosmos aufzeigen. «Es ist für uns immer wieder beeindruckend und erfreulich, wie viele Menschen sich intensiv mit dem FC Basel befassen. Und mit was für einer Konstanz.»

Auch Meister betont ganz grundsätzlich, wie wichtig der Bezug des Clubs zur Basis sei. «Die aktuell schwierige Situation schmerzt uns nicht nur als Mitarbeitende des Vereins, sondern auch als Fans, die wir ebenfalls sind.» Der direkte Kontakt mit der Öffentlichkeit finde – abgesehen von den eigenen digitalen Kanälen – primär über die Medien mittels Pressekonferenzen statt. Der «analoge» Austausch mit den Fans würde aber seit jeher stattfinden. «Dies passiert dann aber eher im kleinen, informellen Kreis hinter geschlossenen Türen und nicht auf öffentlichen Plattformen.»

Die öffentlichen Diskussionsrunden gäben vor allem ihnen als Kommunikations- und Content-Team aber durchaus auch Gedankenanstösse für eigene Projekte. «Aktuell haben wir nichts Konkretes geplant, aber wir schliessen keineswegs aus, auch neue digitale Möglichkeiten für einen Austausch mit interessierten Fans zu nutzen.» Meister sieht die positiven Aspekte und Chancen solcher Aktionen. Für ihn ist aber auch klar: «In der jetzigen Situation sollte in erster Linie etwas Ruhe einkehren. Wenn das der Fall ist und es auch sportlich wieder aufwärts geht, schauen wir gerne weiter.»

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Kommentare

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07.10.2023 11:51

Betzge

Ich finde die Kommentare von Ernie Maissen ehrlich und sehr zutreffend. Warum ist er nicht mehr jeden Montag als Experte dabei?

3 0

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