Von Followern und «Vieltwitterern»: So schlagen sich die vier Neuen auf Social Media
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Baselland

Von Followern und «Vieltwitterern»: So schlagen sich die vier Neuen auf Social Media

17.01.2023 16:01 - update 19.01.2023 09:37
Leonie Fricker

Leonie Fricker

Die neuen Kandidat:innen, die in den Baselbieter Regierungsrat wollen, müssen ordentlich die Werbetrommel rühren. Und wer die Wähler:innen «von morgen» ins Boot holen will, tut dies auch auf Social Media. Aber nicht alle machen das gleich gut.

Wie machen die neuen Regierungsrats-Kandidat:innen Wahlkampf auf Social Media? Ein Werbe-Experte schätzt die Instagram- und Twitter-Accounts der vier Baselbieter:innen ein.

Seine Kampagnen sind überall

Der Basler David Schärer ist Spezialist auf dem Gebiet Kommunikation und Werbung. An seinen Kampagnen kommt man (spätestens seit Corona) kaum vorbei: Fürs Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat er mit seiner Agentur «Rod Kommunikation» in Zürich zum Beispiel die Corona-Kampagne oder die Love Life-Kampagne entwickelt – um nur eine Auswahl zu nennen.

Er weiss also, wie man Aufmerksamkeit erregt. Genau das wollen die vier Kandidierenden, die in den Baselbieter Regierungsrat möchten: Ihren Namen und ihr Gesicht so schnell wie möglich bekanntmachen.

So schneiden die Vier ab

Ein kurzer Blick auf ihre Social Media-Accounts zeigt: in puncto Follower hat Sandra Sollberger (SVP) die Nase ganz weit vorn. Auf Instagram folgen ihr rund 1’760 Menschen, auf Twitter rund 1’100. Ihr Amt als Nationalrätin dürfte hier von Vorteil sein. Im Vergleich: die anderen drei Kandidaten bewegen sich erst im niedrigen dreistelligen Bereich.

Auch sonst schneidet die SVP-Frau gut ab. «Gerade auf Instagram zeigt Sandra Sollberger einen guten Mix aus Politischem und Privatem», meint David Schärer. Dass sie ab und zu auch ein privates Foto postet, sei auf Instagram sinnvoll. Aber: «Sie ist erstaunlich inaktiv dafür, dass der Wahlkampf schon Fahrt aufgenommen hat», kritisiert der Experte.

Auch Thomi Jourdan (EVP) sticht ins Auge: «Er zeigt sich sehr nahe bei den Leuten und macht Videos […] das ist ein sehr zeitgemässes Konzept», sagt David Schärer. Auf den Videos, die der EVP-Politiker in den sozialen Medien verbreitet, interviewt er Menschen allen Alters im Baselbiet und fragt sie, was sie sich für den Kanton wünschen.

Beim GLP-Kandidaten Manuel Ballmer fällt vor allem eins auf: er ist unter den vier Neuen der Twitter-König. Fast täglich nutzt er die Plattform um zu zeigen, wie er Wahlkampf macht oder um seine politischen Forderungen zu verdeutlichen. Übrigens dicht gefolgt von Thomi Jourdan, der ebenfalls fleissig twittert.

Bleibt Blick auf das Instagram-Profil von Thomas Noack (SP) fällt auf, dass er noch nicht lange dabei ist. Und auch auf Twitter ist er noch zurückhaltend. Verlässt sich der Sozialdemokrat etwa auf das bekannte Gesicht seiner Parteikollegin Kathrin Schweizer? «Es ist mit Sicherheit von Vorteil, wenn man von einer gewichtigen Stimme empfohlen wird und einer bekannten Partei angehört», sagt David Schärer. Er müsse aber auch seine Persönlichkeit zeigen, denn: «Es ist auch eine Persönlichkeitswahl.»

Auf seinem Instagram-Profil hat Thomas Noack bisher sechs Beiträge veröffentlicht. Er zeigt sich vorwiegend bei Wahlkampfveranstaltungen. «Auf diesem Kanal hätte er die Möglichkeit, mehr von seiner Persönlichkeit zu zeigen. Sein privates Umfeld oder seine Interessen. Da könnte er noch etwas zulegen», findet der Experte. Auf Twitter stellt sich der Bubendörfer per Video vor, bisher zählt es rund 1’300 Views.

Was bringt Wahlkampf auf Social Media?

«Fraglich ist, inwiefern sich Wahlen auf Social Media entscheiden – das weiss man schlicht und ergreifend nicht», so David Schärer. Sich in den sozialen Medien sichtbar zu machen, könne sich für PolitikerInnen während des Wahlkampfs aber durchaus lohnen. Welche Zielgruppe man damit erreicht und welche Möglichkeiten Twitter, Instagram und Co. bieten, verrät der Experte im Interview.

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18.01.2023 15:24

beschtn

Coole neue App🤩 #TeamBallmer

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18.01.2023 06:34

Francois

Wenn schon eine SocialMedia-Analyse: Warum wird fast nur twitter beurteilt? Die Jungen ausserhalb der Poitiker:innen-Bubble bewegen sich heute abseits des blauen Vogels: TikTok, Insta und noch immmer Facebook für die etwas älteren Semester…

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