
Von Gewalt bis Feuer: So verlief die Pro-Palästina-Demonstration in Bern
Baseljetzt
In der Berner Innenstadt ist am Samstagnachmittag eine Pro-Palästina-Demonstration eskaliert. Es kam zu mehreren gewaltsamen Konfrontationen zwischen der Polizei und den Demonstrierenden, zudem brach ein Feuer aus.
Die Polizei setzte mehrmals Tränengas, Gummischrot und Wasserwerfer ein, wie eine Reporterin der Nachrichtenagentur Keystone-SDA beobachtete. Einzelne Teilnehmende wiederum warfen Gegenstände auf die Einsatzkräfte. Auf der Online-Plattform X sprach die Polizei zudem von massiver Sachbeschädigung.
Schätzungsweise 5000 Menschen nahmen an der Kundgebung teil. Sie bewegten sich vom Bahnhof in Richtung Bundesplatz und wieder zurück. «Free, free Palestine» und «From the river to the sea», skandierte die Menge, angeführt von einem vermummten Block. Zudem zündeten an der Kundgebung Teilnehmende Feuerwerk und Petarden, auch in Richtung der Einsatzkräfte.
Feuer im Kessel
Ehe die Demonstration wieder auf dem Bahnhofplatz ankam, kesselten die Einsatzkräfte die Spitze des Demonstrationszuges ein. Dabei brach ein Feuer aus, weshalb zwischenzeitlich auch die Feuerwehr im Einsatz stand. Mehrere hundert Personen wurden in Polizeiräumlichkeiten geführt und einer Kontrolle unterzogen, wie die Polizei auf X mitteilte.
Die gewaltextremistische linke Szene gehört endlich eng überwacht. Wir werden das Nachrichtendienstgesetz schnell verschärfen müssen! Was Bern heute unter dem Vorwand „Frieden für Gaza“ an Gewalt erleben musste, ist inakzeptabel! Die Berner Polizei hat das Schlimmste verhindert. pic.twitter.com/aiePpDEIS4
— Reto Nause (@RetoNause) October 11, 2025
Zuvor hatte die Polizei die Teilnehmenden dazu angewiesen, auf dem Bundesplatz zu bleiben. Es werde kein weiterer Umzug toleriert, hiess es. Das Bundeshaus war mit einem mobilen Schutzzaun abgeriegelt, und Seitengassen waren gesperrt. Generell war das Polizeiaufgebot in der oberen Altstadt massiv, auch Korps aus anderen Kantonen standen im Einsatz.
Die Organisatorinnen und Organisatoren schrieben auf ihrem Telegram-Kanal, dass die Kundgebung erst vorbei sei, wenn sie es entscheiden. Einige hundert Teilnehmende demonstrierten während zahlreicher Auflösungsversuche der Polizei auf dem Bahnhofplatz weiter. Dutzende Grenadiere standen vor dem Haupteingang des Bahnhofs, um eine Gleisblockade zu verhindern. Zudem war der Verkehr weiträumig eingeschränkt.
Zur Kundgebung aufgerufen hatten propalästinensische Gruppierungen aus der ganzen Schweiz. Auch linke Bewegungen wie der Klimastreik Schweiz oder die Kommunistische Jugend teilten den Aufruf in den sozialen Medien. Nationale Parteien oder Nichtregierungsorganisationen waren nicht daran beteiligt. Es waren aber Beobachtungsteams von Amnesty International vor Ort.
Stadt pochte auf Gesuch
Für die Demonstration wurde kein Gesuch gestellt. Die Stadt Bern als Bewilligungsbehörde hatte die mutmasslichen Organisatorinnen und Organisatoren vergangene Woche dazu aufgerufen, dies nachzuholen. Ihr sei es ein Anliegen, dass eine solche Kundgebung bewilligt und geordnet durchgeführt werden kann, hiess es von der Stadt. Weil sich auf diesen Aufruf niemand meldete, riet sie von einer Teilnahme ab.
Die Berner Kantonspolizei ihrerseits kündigte an, mit einem Grossaufgebot und mit Verstärkung aus anderen Kantonen vor Ort zu sein. Dies mit Blick auf die erwartete Anzahl Teilnehmender, die geopolitische Lage sowie «vergangene ähnlich gelagerte Kundgebungen».
Schon Ende Mai war eine unbewilligte Demonstration in Bern eskaliert. Sechs Einsatzkräfte und zwei Demonstrierende wurden nach Polizeiangaben verletzt. In zahlreichen Schweizer Städten wurde in den vergangenen Wochen und Monaten gegen die israelische Kriegsführung in Gaza demonstriert, auch als Reaktion auf das Aufbringen der Hilfsflottille durch Israel.
Ausgelöst worden war der Krieg im Gazastreifen durch den Überfall von Kämpfern der palästinensischen Hamas und mit ihr verbündeter Islamisten aus dem Gazastreifen auf Israel am 7. Oktober 2023. Laut Israel wurden dabei mehr als 1200 Menschen getötet. 251 Menschen wurden in den Gazastreifen verschleppt. Seither geht Israel militärisch im Gazastreifen vor. Dabei wurden nach Angaben des Hamas-Gesundheitsministeriums mehr als 67’000 Menschen getötet. (sda/shs)
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mil1977
Bei diesen Terroristen-Unterstützer umgehend die Identität feststellen, europäische Pässe abnehmen und sofortige Abschiebung mit der gesamten Familie veranlassen. Diese Leute sind nicht weiter mit Sozialhilfe zu alimentieren und haben in Europa nichts zu suchen.
mil1977
“Wenn es einen Krieg zwischen Israel und dem Teufel gäbe, würden wir uns auf die Seite des Teufels stellen“, rufte kürzlich ein Redner auf einer Anti-Israel-Demonstration.
Der hat offenbar gar nicht gemerkt, was er da verraten hat.