Jo Vergeat (28) ist nicht nur ehemalige Grossratspräsidentin, sie ist auch Fasnächtlerin. Während des Morgestraichs stattete sie Telebasel-Kommentator Franz Baur einen Besuch ab.

Wie hast du diesen Auftakt erlebt?

Rund um den Schnabel war eine grosse «Druggede». Es waren viele Menschen unterwegs. Man hat gemerkt, jeder Bann war gebrochen, keiner wollte sich aufhalten lassen. Umso wichtiger waren für mich die letzten fünf Minuten vor vier unter der Larve. Da ist man ganz für sich alleine. Diesen Moment mag ich fast noch mehr als den Morgestraich selbst. 

Welches Ereignis war für dich das Basler Sujet?

Ich hätte darauf getippt, dass das Thema Fischergalgen noch von einigen kleinen Formationen ausgespielt wird. Aber das kam sehr spät. Und dann natürlich das Thema Baustellen. 

Obwohl die ja an der Fasnacht alle verschwinden…

Genau, dann sind sie plötzlich weg.

Wie findet man deiner Meinung nach bei einem Sujet die Balance zwischen bitterböse-angsteinflössend einerseits und humorvoll-lustig?

Es braucht etwas Mut, ein schwieriges Thema aufzugreifen. Ich habe das Gefühl, das trauen sich nicht mehr so viele Cliquen. Aber genau die richtige Mischung macht es aus. Mir persönlich liegt das mehr als ein rein lustiges Sujet. 

Du warst Grossratspräsidentin und es gab im Parlament früher ein Grossrats-Zyygli. Gibt es das noch?

Ich bin sogar Obfrau von diesem Zyygli. Es ist so gross wie noch nie. Wir sind ungefähr 25 Personen. Das einzige Problem: es sind nicht so viele, die pfeifen oder trommeln. Man müsste vielleicht mehr Fasnächtlerinnen und Fasnächtler in den Grossen Rat wählen. Aber viele machen Vortrab, haben sich ein Goschdym organisiert, das ist sehr schön.