Wagner-Chef plant Abzug aus der Ostukraine
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Wagner-Chef plant Abzug aus der Ostukraine

06.05.2023 14:43 - update 06.05.2023 14:44

Baseljetzt

Jewgeni Prigoschin, Chef der russischen Söldnergruppe Wagner, erklärt, dass er den baldigen Abzug seiner Kämpfer von der Front in der Ostukraine plane.

Er wolle ein Ablöseangebot des Chefs der russischen Teilrepublik Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, annehmen, teilte Prigoschins Pressedienst am Samstag auf Telegram mit. Kadyrow hatte zuvor erklärt, Männer seiner Truppe «Achmat» könnten in der schwer umkämpften ukrainischen Stadt Bachmut die Stellungen der Wagner-Söldner übernehmen.

Machtkampf in der russischen Militärleitung

Innerhalb der russischen Militärführung tobt mehr als ein Jahr nach Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine ein offen zutage tretender Machtkampf. Prigoschin beschwerte sich zuletzt immer wieder öffentlich über angeblich fehlende Munition. Am Freitag dann kündigte der 61-Jährige an, seine Kämpfer aus diesem Grund aus Bachmut abzuziehen.

Nun veröffentlichte Prigoschin auch ein Schreiben an Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu, in dem er diesen auffordert, einen Befehl zur Übergabe der Stellungen an Kadyrows Männer zu erteilen. Bis zum kommenden Mittwoch um 0.00 Uhr solle diese Operation abgeschlossen sein, hiess es weiter.

Russisches Verteidungsministerium hüllt sich in Schweigen

Russlands Armee, die in der Region Bachmut bislang gemeinsam mit den Wagner-Truppen in äusserst verlustreichen Gefechten kämpft, äusserte sich weiter nicht zu Prigoschins Drohungen und Anschuldigungen. Schon am Freitag hatte das Verteidigungsministerium zu dem Thema geschwiegen. Stattdessen teilte die Behörde – ohne expliziten Bezug auf Prigoschin – mit, Schoigu habe angeordnet, Waffenlieferungen ins Kampfgebiet unter «besonderer Kontrolle» zu halten. (sda/amu)

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