Walter Aeppli: «Ich bin stolz, dass wir nicht beim Säuli stehengeblieben sind»
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Diefflieger
Unterhaltung

Walter Aeppli: «Ich bin stolz, dass wir nicht beim Säuli stehengeblieben sind»

30.07.2023 12:24 - update 31.07.2023 09:47
Leonie Fricker

Leonie Fricker

Ob «Säuli» oder «Glaibasler Wälle» – seit 30 Jahren grölt Basel lautstark mit, wenn die Diefflieger ihre Gassenhauer zum Besten geben. Doch ans Aufhören denkt die Kultband noch lange nicht.

Im Bandraum der Basler Mundartband auf dem Ziegelei-Areal in Allschwil liegen eingerollte Kabel und aufeinandergestapelte Kisten, so weit das Auge reicht. Eine Erklärung für das Chaos findet der oberste Diefflieger schnell: «Wir bereiten uns gerade auf den Auftritt an der Bundesfeier vor», sagt Walter Aeppli. Denn am 31. Juli steht auf dem Basler Marktplatz der erste grosse Gig im Jubiläumsjahr der 1993 gegründeten Kultband an.

Quelle: Youtube

Die «Lumpeliedli» werden sie nicht los

Auf dem Bundesfeier-Programm stehen einige der stadtbekannten Gassenhauer, es werden aber auch neue Songs gespielt, verrät Keyboarder Michael Aeppli. Denn die Diefflieger tüfteln zurzeit an einem neuen Album. Es wird das fünfzehnte in der Geschichte der Basler Mundartband sein.

Eines verrät Keyboarder Michael Aeppli schon jetzt: Das neue Album wird anders. «Wir wollen uns nicht mehr in die Lumpeliedli-Ecke drängen lassen. Unser Anspruch ist es, auch mal etwas Neues zu machen und moderner zu sein. Es geht nicht darum, uns zu verleugnen. Aber wir haben eine 30-jährige Bandgeschichte und wollen nicht stehen bleiben».

Quelle: Youtube

Aber ganz auf die Lumpeliedli zu verzichten, macht keinen Sinn. Das weiss auch Gründungsmitglied Walter Aeppli. Die Basler Hymnen mit der gewohnten Prise Humor wie «Fährimaa» oder «Säuli» ziehen einfach immer und sind aus dem Repertoire der fünfköpfigen Mundartband nicht mehr wegzudenken. Und das ist auch gut so. «Trotzdem bin ich stolz darauf, dass wir uns weiterentwickelt haben und nicht beim Säuli stehen geblieben sind.»

Auf die Frage nach den bisher grössten Hits der Band antwortet Keyboarder Michael: «Das Säuli» und «Jä, nai hösch!», dicht gefolgt von «In mym Bächer hets e Loch dyn». Letzteres hätten die Diefflieger damals unter Zeitdruck in nur einer halben Stunde geschrieben. Dass der Song so eingeschlagen hat, überrascht aber kaum. «Wir versuchen, anspruchsvolle Musik zu machen, aber das Publikum quittiert immer die einfachen Sachen mit den einfachen Texten und grölt einfach mit», sagt Michael.

Generationen treffen aufeinander

In den letzten 30 Jahren haben viele Mitglieder die Gruppe verlassen und neue sind hinzugekommen. Das sei aber nichts Negatives, meint Walter Aeppli. Für frischen Wind sorgte zuletzt das derzeit jüngste Bandmitglied der Diefflieger. Schlagzeuger Fabian Jüngling ist seit rund vier Jahren dabei. Vor seinem Einstieg hatte der 25-Jährige mit Mundartmusik so gut wie nichts am Hut, konnte sich vor allem für Rock und Metal begeistern. «Bei den Dieffliegern gab es für mich also eine ganz neue Welt zu entdecken», sagt Fabian.

Walter Aeppli: «Ich bin stolz, dass wir nicht beim Säuli stehengeblieben sind»
Der FCB-Song für die Champions-League 2002, «Wär nit gumpt, dä isch kai Basler», wurde mit Gold ausgezeichnet. Bild: Baseljetzt

Inzwischen hat er Gefallen an baslerdeutschen Texten gefunden. Als Kind tanzte er zu «Wär nid gumpt, dä isch kai Basler», heute schreibt er selbst Songs für die Kultband. Darunter Lieder mit eigenem Touch, aber auch «klassische Diefflieger-Songs». «Wir decken viele Generationen ab und es macht viel Spass, gemeinsam Musik zu machen.»

Das grosse 30-Jahr-Jubiläum der Basler Kult-Band wird dann Anfang November gefeiert. Das Ende der Diefflieger ist es aber noch lange nicht.

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30.07.2023 22:08

ralu4U

Ehrlicher Bandname👍

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