Warum beim Dreispitz Kinder neuerdings auf Gleisen spielen
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Robi-Spiel-Aktionen
Basel-Stadt

Warum beim Dreispitz Kinder neuerdings auf Gleisen spielen

20.05.2023 16:42 - update 22.05.2023 11:28

Lars Franzelli

Auf dem Dreispitz-Areal spielen Kinder derzeit auf Eisenbahnschienen. Grund dafür ist das Projekt «KinderGleisKreis».

Kinder, die auf Eisenbahnschienen spielen. Das ist eigentlich eine Horrorvorstellung für alle Eltern. Auf dem Dreispitzareal ist das aber seit kurzem Realität.

Projekt auf brachliegendem Gleisareal

Die «Horrorvorstellung» wurde im Rahmen des Projekts «KinderGleisKreis» Realität. Es handelt sich um einen Popup-Spielplatz des Vereins Robi-Spiel-Aktionen auf einem brachliegenden Gleisareal. Angelaufen ist das Projekt am 10. Mai. Die Devise des Spielplatzes ist ähnlich wie bei anderen «gewöhnlichen» Spielplätzen auch: Alle, die Spass haben, sollen kommen dürfen. Primär sind dies Kinder aus der Umgebung im Primarschulalter, Kinder in Begleitung ihrer Eltern oder aber Tagesstrukturen und Schulklassen.

Marco Alessio, der den Spielplatz zusammen mit Salome Leuenberger leitet, zieht ein positives Startfazit. Bereits seien einige Kinder aus Tagesstrukturen vorbeigekommen. Aber nicht nur sie: «Viele Familien schauen zum ersten Mal vorbei», erklärt Alessio. «Es kamen auch schon Kinder alleine aus dem Gundeli.» Er habe zwar ein bisschen Respekt gehabt, «aber es entwickelt sich mega toll», so Alessio.

Ungewöhnlicher Ort hatte seinen Reiz

Dass es zu einem Spielplatz auf einem Gleisareal kam, hat mit dem Studio Gleisbogen zu tun. Dieses nutzt das Areal bereits seit Jahren für Kunst-, Kultur-, Sozial-, Gastronomie- und Bildungsprojekte. Das Studio Gleisbogen kam auf Robi-Spiel-Aktionen zu und erwähnte das zur Verfügung stehende Areal.

Für Marco Alessio war der Fall klar. Ohne zu zögern, erstellte er ein Konzept. Denn der ungewöhnliche Ort hat seinen Reiz: «Da wir ja auf den Gleisen sind und eine absolut einzigartige Ausgangslage haben, dachten wir: Wir nehmen das Thema weiter auf und bauen mit den Kindern eigentlich nochmal eine eigene Gleisanlage – den Kindergleiskreis. Das mit einfachen Mitteln.»

Platz wird laufend ergänzt

Um den Spielplatz auszurüsten, würden vorwiegend gebrauchte Materialien verwertet. So etwa Holzlatten aus einem alten Estrich. In Planung seien zum Beispiel eine Kugelbahn oder eine Wasser-Spielecke für die anstehenden heissen Sommertage. Dabei kämen immer neue Sachen hinzu. Der Platz sei nie wirklich fertig gebaut. «Es kann auch gut sein, dass wir im Herbst gewisse Sachen wieder abbrechen und nächsten Frühling etwas anderes machen. Auch das wird ein wichtiger Teil sein für die Kinder. Dass man nicht nur aufbaut, sondern auch einmal etwas abreissen muss und dadurch Platz für Neues entstehen kann», sagt Alessio.

Zukunft ist unklar

Der Spielplatz im Dreispitz ist sicher bis Ende 2024 offen. Wie es danach weitergeht, ist aber ungewiss. Und hängt auch davon ab, welche Pläne das Studio Gleisbogen mit dem Areal verfolgt. «Ja, es ist ein Experiment, und wir müssen dann sicher schauen, in welcher Form wir das weiter machen können», erklärt Alessio. Die Idee sei, das ganze Material entweder an einen nächsten Ort zu bringen, oder man finde im Dreispitz eine neue Lösung. Auch im Gleisareal länger zu bleiben, könnte sich Alessio gut vorstellen.

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Kommentare

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23.05.2023 04:19

Dela

Gut! Man sollte den Kindern jedoch auch vermitteln, dass nicht jedes Gleis ein Spielplatz ist oder?

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